SEC Trennung von Research und Investment gefordert
Washington - Der Chef der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC, William Donaldson, erwartet in Kürze eine endgültige Einigung mit zehn Wall Street Banken über deren Analysepraktiken. Die Aufsichtsbehörden seien "sehr nahe" an einer Einigung, sagte der SEC-Chef am Donnerstag nach einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats in Washington.
Im Dezember hatten zehn der größten Investmentbanken an der Wall Street einen Vergleich in Höhe von mehr als 1,435 Milliarden Dollar mit den Aufsichtsbehörden geschlossen, um Ermittlungen der US-Behörden über ihre Geschäftspraktiken beizulegen. Den Banken war vorgeworfen worden, durch zu optimistische Aktienbewertungen die Anleger irregeführt und bei Börsengängen von Unternehmen deren Managern eine günstigere Zuteilung von Aktien verschafft zu haben.
Damit Interessenkonflikte vermieden werden, sollen bei Wall-Street-Firmen in Zukunft Wertpapieranalysen und das Investmentbank-Geschäft getrennt bleiben. Die Unternehmen hatten in der Vergangenheit oft übertrieben optimistische Aktienbewertungen herausgegeben, um lukrative Investmentbankaufträge zu gewinnen. In einigen Fällen hatten sich Analysten sogar abfällig über Aktien geäußert, welche sie anschließend den eigenen Kunden weiterhin zum Kauf empfahlen.
Der Einschätzung von Experten zufolge waren die Interessenkonflikte während der langen Hausse gegen Ende der neunziger Jahre nicht ans Licht gekommen, weil die Anleger den euphorischen Empfehlungen der Analysten bedenkenlos Glauben schenkten.
SEC: Banken zahlen Milliardenstrafe Enron-Skandal: Edel-Banker kaufen sich frei