HypoVereinsbank Schlank durch die Krise
Frankfurt am Main Die Aktie der HypoVereinsbank ist einen Tag vor Bekanntgabe der Eckzahlen für das Jahr 2002 unter Druck geraten. Analysten rechnen damit, dass die zweitgrößte deutsche Bank am Mittwoch einen Verlust für das vierte Quartal 2002 bekannt gibt. Außerdem lasteten der Quartalsverlust und der enttäuschende Ausblick der Schweizer Großbank UBS auf dem Sektor.
15 Prozent Kürzungen "zu hoch angesetzt"
HVB-Chef Dieter Rampl hatte bereits bei Amtsantritt einen deutlichen Sparkurs angekündigt, um der schwierigen Situation in der Branche zu begegnen. Die Tageszeitung "Die Welt" berichtete am Dienstag, die HVB werde seine Kosten in einzelnen Teilbereichen um 15 Prozent senken.
Ein Einsparvolumen von 15 Prozent sei jedoch zu hoch angesetzt, hieß es aus Kreisen der Firmenkunden- und Investmentbank. Die einzelnen Teilbereiche würden noch ihre Vorschläge für das Sparprogramm unterbreiten und der Vorstand würde dann darüber entscheiden, hieß es am Dienstag.
Die HVB will bislang etwa 9.100 Stellen abbauen. Weitere Entlassungen sind wahrscheinlich. Dieter Rampl hatte bereits bei seinem ersten Auftritt als Chef der HypoVereinsbank keinen Hehl aus der schwierigen Situation der Bank gemacht. 2003 wird für die Branche eher noch schwieriger als 2002, hatte Rampl gesagt.
Nach Einschätzung der Helaba-Analysten wird die HVB am Mittwoch einen Konzerngewinn 2002 in Höhe von 16 Millionen Euro (Vorjahr: 938 Millionen Euro) ausweisen. Dies entspreche im vierten Quartal einem Verlust von 81 Millionen Euro, heißt es in der Analyse vom Dienstag. Die Aktie wurde mit "Neutral" bestätigt.
Verantwortlich für den Ergebniseinbruch dürfte der Studie zufolge vor allem die weiterhin hohe Kreditrisikovorsorge sein. Wenig Entspannung sei auf der Kostenseite zu erwarten, da sich die Kostensenkungsmaßnahmen bislang wenig überzeugend gestaltet hätten.
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