Analytik Jena Kostspielige Expansion
Jena - Die Analytik Jena AG erwartet für das abgelaufene Geschäftsjahr 2001/2002 (30. September) entgegen der Prognose keinen Gewinn. Der Vorstand rechne bestenfalls mit einem ausgeglichenen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Zunächst war ein Gewinn von rund 1,7 Millionen Euro vorausgesagt worden. Der Jahresabschluss werde durch außerplanmäßige Abschreibungen und Wertberichtigungen belastet, teilte Analytik am Montag mit.
Zudem hieß es, Finanzvorstand Melik Maallem verlasse das Unternehmen aus persönlichen Gründen zum 1. Dezember 2002. Maallem stehe dem Unternehmen aber weiterhin als Berater zur Verfügung, erklärten Aufsichtsrat und Vorstand. Seine Aufgaben werden bis zur Berufung eines Nachfolgers vom Vorstandsvorsitzenden Klaus Berka übernommen.
Als einen Grund für die nach unten korrigierte Ergebnisentwicklung nannte das Unternehmen hohe Kosten bei der begonnenen Markteinführung der Atomabsorptionsspektrometer in Japan und bei dem zusätzlich eingerichteten Vertriebsbüro für den Mittleren Osten in Kairo. Die Gesellschaft rechne für das Geschäftsjahr 2001/2002 mit Gesamterlösen, die über den geplanten Umsatz von 60 Millionen Euro hinausgehen.
Die Börse reagierte auf die Ankündigung mit einem massiven Kursabschlag. Am Nachmittag notierte das Papier mit mehr als zehn Prozent im Minus auf 53,80 Euro.
Das am Neuen Markt notierte Unternehmen mit rund 320 Mitarbeitern stellt Analysemesstechnik für die Pharmazie, Biotechnologie und Umwelttechnik her. Der Exportanteil erreichte im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 30 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr sind 50 Prozent geplant.