T-Online "Werden unsere Gewinnziele toppen"

Der Internet-Anbieter wird seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2002 wohl übertreffen.

Frankfurt - In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte Vorstandschef Thomas Holtrop auf die Frage, ob das Ziel eines Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 30 bis 40 Millionen Euro 2002 erreicht werde: "Wir werden es wohl eher übertreffen. Wenn Sie namhaften Analysten glauben, kommen wir auf ein Plus beim Ebitda zwischen 40 und 60 Millionen."

Ertag aus kostenpflichtigen Inhalten soll steigen

T-Online  will am Mittwoch, 13. November, seine Zahlen zum dritten Quartal vorstellen. Von Reuters befragte Analysten rechnen aufgrund von Synergieeffekten im Konzernverbund und eines verbesserten Geschäfts mit Online-Werbung für die Monate Juli bis September im Schnitt mit einem auf 18 Millionen Euro gestiegenen Ebitda. Im ersten Halbjahr hatte sich das Ebitda auf 14,776 Millionen Euro belaufen.

Bereits in zwei bis drei Jahren rechnet Holtrop mit einem signifikanten Ertragsstrom aus kostenpflichtigen Internet-Angeboten. Allerdings bezahle der Kunde nicht für Angebote, die er anderweitig kostenlos beziehen könne. "Für Nachrichten werden Sie nie Geld verlangen können. Sie müssen Produkte haben, die bei Ihnen unique sind," sagte er.

Keine Akquisitionen geplant

Weiter sagte Holtrop, dass T-Online trotz einer gut gefüllten Kriegskasse derzeit nicht an Akquisitionen denke, auch nicht im osteuropäischen Markt. "Wir haben 3,6 Milliarden Euro auf der Kante. Die liegen trocken und gut. Voraussetzung für Expansion ist eine starke Position auf dem Heimatmarkt und das richtige Timing."

Holtrop, der selbst als Nachfolger für den im Juli ausgeschiedenen Telekom-Konzernchef Ron Sommer im Gespräch war, wollte sich nicht zu der sich abzeichnenden Entscheidung für Kai-Uwe Ricke als neuen Telekom-Chef äußern. "Es gibt einen Aufsichtsrat, der benennt die Führung des Unternehmens. Mir steht überhaupt kein Kommentar zu Entscheidungen meines Arbeitgebers zu," sagte er. Der Aufsichtsrat der Muttergesellschaft von T-Online wird sich am Donnerstag mit der Nachfolge für den Chefposten des Konzerns befassen.

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