Amazon.com Umsatz deutlich gesteigert
Seattle - Der Online-Einzelhändler Amazon.com hat mit seinen Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal die Markterwartungen übertroffen und einen optimistischen Ausblick gegeben. Dennoch geriet die Aktie im nachbörslichen Handel unter Druck.
Nachdem der Aktienkurs seit Jahresbeginn rund 80 Prozent zugelegt hatte, hielten mehrere Analysten das Papier bereits vor Bekanntgabe der Zahlen für fair bewertet. "Solide" Quartalsergebnisse seien bereits eingepreist, schrieb etwa Internetexperte Safa Rashtchy von U.S. Bancorp Piper Jaffray in seinem Ausblick. Nachdem die Aktie im regulären Handel ein 20-Monats-Hoch markiert hatte, schloss sie mit einem Plus von 0,56 Prozent auf 19,86 Dollar. Im nachbörslichen Handel ging es dann bis zum späten Abend um 1,76 Prozent bergab auf 19,51 Dollar.
Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum zwischen 19 und 28 Prozent auf 1,325 Milliarden und 1,425 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich mit zwölf Prozent Wachstum gerechnet. Der operative Gewinn werde auf Proforma-Basis zwischen 70 Millionen und 95 Millionen Dollar erwartet. Für das Geschäftsjahr 2003 stellte die Firma zehn Prozent Umsatzwachstum in Aussicht. Der operative Gewinn auf Proforma-Basis werde 200 Millionen Dollar übertreffen.
Das Unternehmen wies am Donnerstag nach Börsenschluss auf Proforma-Basis einen Gewinn von 400.000 Dollar aus, was einem ausgeglichenen Ergebnis pro Aktie entspricht. Die von Thomson Financial/First Call hatten einen Verlust von 4 Cent je Anteilsschein erwartet. Im Vorjahresquartal hatte das Internet-Unternehmen noch ein Minus von 16 Cent pro Anteilsschein eingefahren. Der Fehlbetrag ging im selben Zeitraum von 170 Millionen Dollar oder 46 Cent pro Aktie auf 35 Millionen Dollar oder 9 Cent pro Aktie zurück
Statt 809 Millionen Dollar - wie von den Aktienexperten prognostiziert - machte die Online-Firma 851 Millionen Dollar Umsatz. Das entspricht einem Anstieg von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem Amazon.com 639 Millionen Umsatz ausgewiesen hatte. Die Gesellschaft hatte selbst einen Umsatz zwischen 780 Millionen und 830 Millionen Dollar in Aussicht gestellt.
"Wir haben in den letzten 15 Monaten fünf Mal die Preise gesenkt und, um es einfach zu sagen, es funktioniert", sagte Amazon.com-Chef Jeff Bezos. Zumindest bis zu den Weihnachtsfeiertagen soll ab einem Mindestbestellwert von 25 Dollar versandkostenfrei geliefert werden. Amazon hatte den dafür erforderlichen Bestellwert vor kurzem gesenkt.
Wochen der Wahrheit: Übersicht der Quartalszahlen