Heidelberger Druck Sparmaßnahmen belasten das Ergebnis
Heidelberg/Frankfurt - Bei der Heidelberger Druck könnte das geplante Kostensenkungsprogramm das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2002/2003 belasten. "Unterm Strich wird immer noch ein ordentlicher Gewinn bleiben", sagte der Finanzvorstand des Unternehmens, Herbert Meyer, der "Börsen-Zeitung".
Die angekündigten Sparmaßnahmen haben ein Volumen von 200 Millionen Euro und sollen spätestens zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2002/2003 im April kommenden Jahres greifen. Dabei werde im Konzern alles auf den Prüfstand gestellt.
Das im MDax notierte Unternehmen konzentriert sich auf die Strategie, als Lösungsanbieter im Offsetdruck aufzutreten, den Digitaldruck aufzubauen sowie den Ausbau des Postpress-Bereichs. Um dies durchzuführen, wurden Teilbereiche abgegeben. Dadurch rechnet der Finanzvorstand mit einem Umsatzrückgang von 400 bis 600 Millionen in diesem Jahr.
Streubesitz wird vorerst nicht erhöht
Die Pläne, den aktuellen Streubesitz von rund 22 Prozent zu erhöhen, liegen den Worten des Finanzvorstands zufolge wegen des niedrigen Kursniveaus derzeit auf Eis. Der Mehrheitsaktionär RWE habe signalisiert, dass der Verkauf des 50-prozentigen Anteils nicht bis Ende des Jahres abgeschlossen sein müsse. Neben RWE sind die Allianz mit rund zwölf Prozent, die Commerzbank mit fast zehn Prozent sowie die Münchener Rück mit etwas über sechs Prozent Großaktionäre bei Heidelberger Druck.
Heidelberger Druck hatte Anfang September die Aktionäre mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung schockiert. Die Aktie beschleunigte daraufhin ihre Talfahrt und fiel unter die Marke von 30 Euro, nachdem sie im Mai noch mehr als 55 Euro gekostet hatte.