Eurostoxx Old Economy marschiert in die Oberliga
Frankfurt - Die Auf- und Absteiger in die europäischen Leitindizes Eurostoxx 50 und Stoxx 50 stehen fest und markieren einen Wechsel in der Anlegergunst: Während sich Technologie- und Medienkonzerne aus dem europäischen Blue-Chip-Index verabschieden, rücken Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Einzelhandel und Finanzen auf.
Der Münchener Autobauer BMW hat den Sprung in den Stoxx 50 knapp verpasst, während der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF gemeinsam mit der britischen Einzelhandelskette Tesco in den Index aufrückt. Auch die Finanzdienstleister Fortis (Niederlande) und HBOS (England) gehören zu den Aufsteigern.
Aus dem Stoxx 50 müssen sich dagegen Telekommunikations- und Medienwerte verabschieden. Der französische Telekommunikationskonzern Alcatel, das schwedische Mobilfunkunternehmen Ericsson, der französische Medienkonzern Vivendi Universal und Zürich Financial Services werden nicht mehr im Index gelistet.
Auch Pinault-Printemps-Redoute scheidet aus
Die Kurse von Alcatel und Ericsson sind seit zwei Jahren auf Talfahrt. Der massive Kurssturz bei Vivendi setzte in diesem Jahr ein, nachdem der ehemalige Versorger zum Medienkonzern umgebaut worden war.
In den Eurostoxx 50 wurde der französische Baustoffkonzern Lafarge aufgenommen. Er ersetzt den Einzelhandelskonzern Pinault-Printemps-Redoute (PPR).
Technologieaktien zählten zu den Absteigern
Bei der jährlichen Neuordnung der Branchenführer hätten sich "eher die defensiven Titel gehalten, während die Technologieaktien zu den Absteigern zählten", sagte Dow Jones Stoxx-Senior-Direktor für den Bereich Produktentwicklung, Lars Hamich.
Die Technologiebranche leide seit Längerem unter wachsenden Schulden und schlechten Nachrichten. Die beiden Blue-Chip-Indizes würden regelmäßig neu zusammengesetzt, um die jeweils größten Branchenführer abzubilden und damit den Veränderungen im Jahresverlauf gerecht zu werden, erklärte Hamich.
Grundlage für die Neugewichtung im Stoxx50 und Eurostoxx 50 ist die Marktkapitalisierung zum 30. August. Die der Entscheidung zugrunde liegenden genauen Daten sollen am 18. September bekannt gegeben werden. Die Veränderungen werden den Angaben zufolge am 23. September wirksam. Stoxx Ltd ist eine Kooperation der Deutsche Börse AG, Dow Jones & Co, Euronext Paris und der SWX Schweizer Börse.