Telekom Paris hilft Bonn
Frankfurt am Main - Die Aktie der Deutschen Telekom ist am Montag Mittag wieder deutlich über die Marke von zehn Euro gestiegen. Die Papiere legten in einem freundlichen Marktumfeld zeitweise mehr als sechs Prozent zu.
Händler sagten, die Telekom-Aktie steige vor allem wegen der deutlichen Kursgewinne beim französischen Konkurrenten France Telecom. In Paris legten France Telecom-Titel rund 18 Prozent zu, nachdem in der "Financial Times" von einem möglichen Wiedereinstieg des französischen Staates beim hoch verschuldeten Konzern berichtet worden war.
Ministerium dementiert
Dies sei das Signal für Hedgefonds, ihre Short-Positionen zu schließen, hieß es aus Händlerkreisen. Nachdem Leerverkäufe die Talfahrt der Telekomunternehmen in den vergangenen Wochen beschleunigt hatten, zögen sich die Short-Seller jetzt wieder zurück. Dies sorge für deutliche Gewinne sowohl bei France Telecom wie auch bei der Deutschen Telekom.
Hinzu kämen sowohl bei der T-Aktie als auch bei der France Telecom spekulative Käufe, sagten Händler. Ein Analyst sagte, mögliche Rettungsgedanken des französischen Staates würden die Aktien beflügeln.
Am späten Vormittag hatte ein Sprecher des französischen Finanzministeriums den Zeitungsbericht jedoch dementiert und gesagt, eine Wiederverstaatlichung der hochverschuldeten France Telecom werde derzeit nicht Betracht gezogen.
Die Einigung im Tarifstreit spiele für die Entwicklung der T-Aktie nur eine untergeordnete Rolle, sagten Händler. "Mit 4,1 Prozent höheren Löhnen ist der Abschluss hoch. Aber wichtiger als die genaue Höhe ist, dass der Telekom kein zermürbender Streik bevor steht", hieß es.