Cisco Systems Gerüchte um Gewinnwarnung
New York Jüngste Ertrags- und Umsatzwarnungen von amerikanischen Technolgiekonzernen wie IBM und Nortel Networks verunsichern die Investoren in den USA. Auf Gerüchte reagieren sie extrem nervös. Darunter hatten am Dienstag vor allem die Papiere des weltgrößten Netzwerkausrüsters Cisco Systems zu leiden.
Nach Spekulationen über eine bevorstehende Gewinnwarnung von Cisco fielen die Papiere an der Wall Street um mehr als acht Prozent. Der Konzern könnte nach der reduzierten Gewinnprognose von IBM ebenfalls ein schwaches Quartalsergebnis vorlegen, sagten Marktexperten.
Die Situation bei IBM hat nach Ansicht von Aalok Shah, Analyst bei Pacific Crest Securities, auch Bedeutung für Cisco. "Wenn IBM bei Verkäufen im Unternehmensbereich Probleme hat, dann ist die Annahme logisch, dass Cisco die gleichen Probleme haben wird", sagte Shah.
Die Spekulationen um Cisco hätten die vor dem Höhepunkt der US-Bilanzsaison in der kommenden Woche ohnehin vorsichtigen Anleger nervös gemacht und Technologiewerte belastet, sagten Börsianer an der Wall Street. Auch die europäischen Technologiewerte könnten weiter unter Druck geraten, hieß es am Mittwoch in London.
Spekulationen um vorgezogene Quartalsbilanz
Händlern zufolge gebe es zudem Spekulationen, dass Cisco seine Quartalsergebnisse nicht wie geplant am 7. Mai, sondern bereits früher veröffentlichen könnte. "Es gibt Gerücht über eine vorgezogene Ergebnis-Mitteilung von Cisco, die auf den Kurs drückt und dem Rest des Marktes auch nicht gut tut", sagte Morgan-Stanley-Händler Keith Brickman. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Belastet wurden Cisco-Aktien ferner von einer Studie von RBC Capital Markets, die von schwachen Investitionen in Unternehmensnetzwerke ausgeht. RBC Capital senkte ihre Umsatzerwartung für Cisco für das laufende Jahr auf 18,99 Milliarden Dollar von zuvor 19,14 Milliarden Dollar. Für 2003 schraubten die Analysten die Prognose auf 21,74 (zuvor 22,38) Milliarden Dollar herunter und reduzierten die Gewinnschätzung auf 0,42 (0,44) Dollar je Aktie.
Cisco-Papiere schlossen an der Technologiebörse Nasdaq am Dienstag auf ihrem tiefsten Stand seit fünf Wochen mit minus 8,4 Prozent bei 14,82 Dollar, während der Vergleichsindex American Stock Exchange Networking Index drei Prozent nachgab.
Intel -Aktien büßten derweil fast fünf Prozent, Microsoft -Aktien rund vier Prozent ein. Die Aktien des Branchenzweiten der Netzwerkausrüster, Juniper Networks verloren fast sieben Prozent. Juniper legt am Donnerstag seine Zahlen vor.