Intel Der Große hält Kurs, die Kleinen zittern
Santa Clara - Trotz drastischer Einbrüche bei Umsatz und Gewinn hat Intel mit seinen Geschäftszahlen für das vierte Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das Unternehmen wies einen Pro-forma-Gewinn von 15 Cents für das vierte Quartal aus. Analysten hatten lediglich mit elf Cents gerechnet.
Der ausgewiesene Gewinn pro Aktie sank allerdings von 32 Cents im Vorjahresquartal auf sieben Cents. Der Konzernüberschuss ging im vierten Quartal auf 0,504 Milliarden Dollar zurück. Im Vorjahresquartal hatte er noch 2,1 Milliarden Dollar betragen.
Der Umsatz fiel um rund 20 Prozent auf circa sieben Milliarden Dollar von 8,7 Milliarden Dollar im vierten Quartal 2000, lag damit aber noch über den Erwartungen von Wall-Street-Analysten. Nach Angaben von Intel lief das Weihnachtsgeschäft auch für den Chiphersteller überraschend gut.
Im Gesamtjahr 2001 fiel der Umsatz von 33,726 Milliarden im Vorjahr auf 26,539 Milliarden Dollar. Der Konzernüberschuss im Gesamtjahr brach von 10,535 Milliarden auf 1,291 Milliarden Dollar ein.
Für das erste Quartal dieses Jahres erwartet Intel einen Umsatz von 6,4 bis 7 Milliarden Dollar - in etwa in Höhe der Analystenprognosen. "Die (Umsatz-)Prognose ist ziemlich konservativ, was vermutlich den Markt etwas aus dem Konzept bringen wird", sagte Analyst Joe Osha von Merrill Lynch: "Aber ich denke, sie setzen die Messlatte einfach recht niedrig an."
"Schreckliches Jahr für die Branche"
"2001 war ein schreckliches Jahr für unsere Branche", sagte Intel-Chef Craig Barrett. Seinen Worten zufolge konnte das Unternehmen dennoch seinen Konkurrenten Marktanteile abjagen. Positive Effekte erwarten Analysten von neu eingeführten Herstellungsmethoden. Mit effizienteren Maschinen, die seit Anfang des Jahres in Betrieb sind, werde es Intel möglich sein, die Kosten weiter zu senken, so die Einschätzung.
Für Investitionen in Anlagen - ein Frühindikator für die Chipanlagenbauer und die gesamte Branche - will der Konzern 2002 rund 5,5 Milliarden Dollar und damit knapp ein Viertel weniger als 2001 ausgeben. Für PC-Ausrüster und Zulieferer des Branchenriesen sind das schlechte Nachrichten.
Aktie gibt nachbörslich nach
Die Aussichten auf geringere Investitionen von Intel belasteten Händlern zufolge nachbörslich die Werte von Chip-Fabrik-Ausrüstern. So gaben die Titel von Branchenprimus Applied Materials knapp sieben Prozent auf 42,50 Dollar nach. Intels Investitionen machen rund 20 Prozent des gesamten Halbleiter-Ausrüstungsmarktes aus. Auch Intel-Aktien verloren nachbörslich rund zwei Prozent und rutschten damit knapp unter 34 Dollar.