Telekom-Quartalszahlen Plansoll erfüllt

Der Konzern hat seine Ziele in den ersten neun Monaten erreicht. Der Umwachs steigt kräftig. Doch die Schuldenlast bleibt hoch.

Bonn – Die Deutsche Telekom  hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2001 bei Umsatz und Gewinn die selbst gesteckten Ziele erreicht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im zweistelligen Bereich gestiegen, teilte Europas größter Telekommunikationskonzern am Mittwoch mit.

Damit liege das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 20 Prozent auf 35 Milliarden Euro. Dazu trug die US-Mobilfunktochter VoiceStream 1,5 Milliarden Euro bei.

Verlust deutlich ausgeweitet

Nach weiteren Angaben des Unternehmens lag der Überschuss vor Firmenwertabschreibungen und UMTS-Kosten bei 1,6 Milliarden Euro. In diesem Betrag enthalten seien auch die Zuflüsse aus dem Verkauf der Aktienpakete an Sprint Fon und PCS (1,9 Milliarden Euro) sowie der Kabelgesellschaft Baden-Württemberg (0,5 Milliarden Euro). Die Firmenwertabschreibungen und UMTS-Kosten bezifferte die Telekom auf eine Summe 2,7 Milliarden Euro.

Im dritten Quartal hat der Konzern seinen Verlust jedoch deutlich ausgeweitet. Ein Telekom-Sprecher sagte, der Überschuss habe sich auf vergleichbarer Basis im dritten Quartal auf rund minus 750 Millionen Euro belaufen. Im zweiten Quartal hatte der Bonner Konzern ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht, was zusammen mit dem Verlust im ersten Quartal einen Halbjahresverlust von 0,349 Milliarden Euro ergab. Im Neun-Monatszeitraum betrug das Minus den Angaben zufolge damit 1,1 Milliarden Euro.

Nach einer ersten Einschätzung von Christoph Vogt, Telekomanalyst bei M.M.Warburg lagen sowohl Umsatz wie auch Ebitda im Mobilfunkbereich innerhalb der Erwartungen. "Auch beim Nettoergebnis gab es keine Überraschungen von den Bonnern." Etwas enttäuschend sei jedoch das Nettoergebnis ausgefallen. Dort hätten einige Analysten wohl mehr erwartet.

An der Börse sind die Zahlen negativ aufgenommen worden. Die T-Aktie  verlor im frühen Handel deutlich, konnte seine Verluste im weiteren Handelsverlauf jedoch leicht reduzieren.

Positiv schätze Vogt die Reduzierung der Schuldenbelastung ein. Der Konzern meldete, dass sich die Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Stichtag 30.09.2001 gegenüber dem Stand am Ende des ersten Halbjahres 2001 erwartungsgemäß um 5,8 Milliarden Euro verringert hätten. Bereinigt um den Einfluss aus der Neukonsolidierung von VoiceStream (8,3 Milliarden Euro Netto-Finanzverbindlichkeiten und 4,9 Milliarden Euro Barkomponente) bedeute dies eine Reduzierung der Nettofinanzverbindlichkeiten um 3,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreswert von Ende September von 55,4 Milliarden Euro.

Endgültige Zahlen will die Deutsche Telekom am 28. November bekannt geben.


Milliardenspiel mit ungewissem Ausgang

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