US-Tech-Riesen Gewinne brechen drastisch ein
Der US-Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat für sein zweites Quartal eine Gewinnwarnung ausgegeben und dies unter anderem mit anhaltendem Preisdruck auf den Märkten für PC- und Flash-Memory-Chips begründet. Das im kalifornischen Sunnyvale ansässige Unternehmen teilte am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit, es rechne nunmehr mit einem Gewinn je Aktie von drei bis fünf Cents. Analysten hatten rund 400 Prozent mehr Gewinn erwartet.
AMD: Drei bis fünf nach 61 Cents Gewinn
An der Wall Street lauteten die Prognosen zuletzt auf 20 bis 32 Cents, im Schnitt wurden 27 Cents erwartet. Im zweiten Quartal 2000 hatte AMD noch einen Gewinn je Aktie von 61 Cents erwirtschaftet. AMD ist im Markt für Mikroprozessoren einer der Hauptkonkurrenten von Branchenführer Intel.
Der Umsatz sei im Vergleich zum Auftaktquartal um rund 17 Prozent auf 985 Millionen Dollar gesunken, teilte AMD weiter mit. Zuvor war AMD nach früheren Angaben davon ausgegangen, dass der Umsatzrückgang nur zehn Prozent betragen werde. Analysten hatten im Schnitt für das zweite Quartal Erlöse von 1,02 Milliarden Dollar erwartet. Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte AMD noch Umsätze von 1,17 Milliarden Dollar erwirtschaftet.
EMC enttäuscht auf ganzer Linie
Der weltgrößte Hersteller von Datenspeichern, EMC Corp, rechnet nach eigenen Angaben damit, im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres Gewinn- und Umsatzschätzungen der Analysten deutlich zu verfehlen.
Für das Quartal gehe EMC angesichts weltweit rückläufiger Technologieausgaben nunmehr von einem Gewinn je Aktie von vier bis sechs Cents aus, teilte das Unternehmen am Donnerstag ebenfalls nach US-Börsenschluss mit. Wall-Street-Experten hatten zuletzt im Schnitt 17 Cents erwartet. EMC rechne nunmehr mit einem Quartalsumsatz von zwei Milliarden Dollar, hieß es weiter. An der Wall Street wurden bislang 2,43 Milliarden Dollar prognostiziert.
"Die Gewinnausweise der großen EMC-Kunden - beispielsweise die Mehrzahl der S&P-500-Unternehmen - sahen in jedem der drei letzten Quartale wie ein Ball aus, der den Hügel herunterrollt," sagte EMC-Chef Joe Tucci. Verdienten EMC-Kunden weniger Geld, hätten die meisten von ihnen als Folge davon auch weniger für Ausgaben in Informationstechnologie zur Verfügung. Bei den notwendigen Technologieausgaben ließen sich die Firmen zudem dann mehr Zeit, sagte Tucci.
BMC Software warnte, dass der Gewinn pro Aktie im kommenden Quartal lediglich 6 bis 8 Cents betragen werde. Analysten waren vormals von 13 Cents pro Aktie ausgegangen.
Die Aktien der drei Unternehmen gerieten nachbörslich stark unter Druck und gaben zwischen zehn und 15 Prozent nach.