Deutsche Börse Aktientausch geplant

Der Ruf von Clearstream ist arg lädiert. Dennoch will Börsenchef Seifert die Tochter übernehmen.

Frankfurt am Main - Die Deutsche Börse ist eigenen Angaben zufolge mit den Aktionären des Finanzabwicklungsunternehmens Clearstream im Gespräch über einen geplanten Aktientausch. Wie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Werner Seifert, am Montag in Frankfurt mitteilte, muss sein Unternehmen nun ein ordnungsgemäßes Angebot für Clearstream abgeben.

"Kein einziges Stück Papier ist bisher ausgetauscht worden", sagte Seifert vor ausländischen Journalisten in Frankfurt. Der Börsen-Chef sagte, er erwarte keine schnellen Schritte. Auch wollte er keine Einschätzung abgeben, wie erfolgreich der Vorschlag der Deutschen Börse sein werde. Es handele sich um eine offene Diskussion, die Zeit brauche und mehr als eine Option beinhalte. Zu den verfolgten Optionen wollte sich Seifert nicht näher einlassen.

Die Deutsche Börse besitzt derzeit 50 Prozent der Anteile an dem Wertpapierhandelsabwickler. Medienberichten zufolge will die Deutsche Börse das Unternehmen komplett übernehmen. Die übrigen Anteile werden von 94 Banken und Brokerhäusern gehalten. Während die Deutsche Börse Clearstream als Profit-Center ansieht, wird das Unternehmen von den meisten Banken und Handelshäusern als reine Handels-Infrastruktur angesehen.

Gegen Clearstream ermittelt die Luxemburger Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Geldwäsche. Im Mai war der Unternehmenschef Andre Lussi seines Postens enthoben worden.

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