Direktbanken Comdirect-Zahlen werfen ihre Schatten voraus
Frankfurt - Die Aktien von Direktbanken am Neuen Markt sind am Mittwoch aufgrund von Gerüchten, die für Donnerstag erwarteten Quartalszahlen von Comdirect würden schlecht ausfallen, stark unter Verkaufsdruck geraten und gehörten zu den größten Verlierern im Nemax-50.
Zuvor waren die Aktien der Comdirect in einer von Commerzbank Securities in London veröffentlichten Studie von "kaufen" auf "halten" zurückgestuft worden. Das Kursziel sahen die Analysten bei 15 Euro.
"Einige gehen nach der Studie davon aus, dass Commerzbank Securities mehr über die Quartalszahlen weiß", begründete ein Händler in Frankfurt die Kursabschläge.
Die Zahlen, die die Comdirect Bank AG, Quickborn, am Donnerstag für das erste Quartal 2001 ausweisen wird, spiegelten das schwache Markt- und Börsenumfeld wider, erklärten Analysten am Mittwoch. Da mit einer sehr positiven Veränderung bis zum Jahresende nicht zu rechnen sei, werde die Prognose für das Gesamtjahr mit "roten Zahlen" sicher aufrechterhalten - bei einem profitablem Inlands- und einem verlustreichen Auslandsengagement.
Comdirect: Die Erwartungen der Analysten
Die Schätzungen der Analysten für die ersten drei Monate bei der Comdirect reichen beim Gewinn vor Steuern von Null (M.M.Warburg) bis minus 23 Millionen Euro (Sal.Oppenheim) nach 14,0 Millionen Euro im ersten Quartal 2000.
Dabei wird die Höhe der Marketingaufwendungen sehr unterschiedlich eingeschätzt. Vorstand Bernt Weber hatte prognostiziert, dass diese Aufwendungen an die Marktgegebenheiten anpasst werden und es scheint, als ob im Berichtszeitraum weniger Anzeigen zu sehen waren. Der Provisionsüberschuss wird zwischen 31,4 (53,9) Millionen (SES Research) und 38,4 Millionen Euro (Independent Research) gesehen, der Zinsüberschuss zwischen 16,8 (8,9) Millionen und 20,7 Millionen Euro.