Schalke 04 Königsblauen ist das Parkett zu glatt
Köln - Der FC Schalke 04 will "frühestens in drei Jahren börsenreif" sein. Darauf hat der Manager des Fußball-Bundesligisten, Rudi Assauer, in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital" hingewiesen. Bis dahin sei es laut Assauer sehr wichtig, dass die "Börsenstory Borussia Dortmund nicht mit einem Debakel" ende, da "das eine Katastrophe für alle anderen börsenwilligen Fußballvereine" wäre. Je stärker die Dortmunder an der Börse seien, desto einfacher werde auch für Schalke der Börsengang.
Werden das Geld der Aktionäre nicht verpulvern"
Nach Worten von Schalke-Finanzchef Josef Schnusenberg wolle Schalke nicht wie Dortmund "das Geld seiner Aktionäre verpulvern": "Wir gehen nicht mal eben an die Börse, um damit neue Spieler zu kaufen oder das Geld in Beteiligungsgesellschaften zu stecken", sagte Schnusenberg. Schalke wolle dagegen "bei einem Börsengang das Eigenkapital stärken, um dann aus eigener Kraft Spitzenfußballer oder neue Geschäftsfelder zu finanzieren".
Schnusenberg stufte Schalke bereits als "reichsten Verein der Liga ein, was Grundbesitz und Gebäude angeht." Schließlich gehörten dem Traditionsverein 350.000 Quadratmeter Grund und Boden.
Schnusenberg sieht Schalke finanziell auf einem guten Weg. Für das am 30. Juni 2001 endende Geschäftsjahr erwartet der Finanzchef rund 112 Millionen Mark Umsatz und elf Millionen Mark Gewinn. "Der Gewinn wäre noch viel höher, wenn wir nicht aus steuerlichen Gründen Transferleistungen auf einen Schlag abschreiben würden", sagte Schnusenberg.
Finanzierung des neuen Mega-Stadions gesichert
Die Eröffnung des 358 Millionen Mark teuren neuen Stadions "Auf Schalke" im August 2001 soll laut Assauer "völlig neue Maßstäbe in der Fußball- und Unterhaltungsindustrie setzen". Er sei sich dabei bewusst, dass es "viele Neider gebe, die einfach nicht verkraften können, dass so ein Popelverein wie Schalke das modernste Stadion der Welt" habe.
"Die denken alle, wir wären bekloppt. Aber die Finanzierung ist gesichert", so Assauer. Er erwarte durch das neue Stadion zusätzliche Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich, denn Schalke 04 sei wie Manchester United ein Markenprodukt.