Advanced Medien Immer tiefer in der Verlustzone
München - Die am Neuen Markt notierte Advanced Medien ist tief in die Verlustzone gerutscht. Durch Wertberichtigungen und operative Verluste in allen Geschäftsfeldern sei 2000 ein Konzernfehlbetrag von 71,8 Millionen Mark entstanden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Der Umsatz nach Erlösschmälerungen liege bei 27,9 Millionen Mark. Ursprünglich hatte der Konzern einen Umsatz in Höhe von 129 Millionen Mark angekündigt, das Ziel aber etappenweise gesenkt. Noch Ende November war allerdings zumindest von 70 Millionen Mark Umsatz die Rede. Vorstandschef Christophe Montague wurde Anfang März entlassen.
Umsatz gegenüber 1999 mehr als halbiert
Verglichen mit 1999 (65,7 Millionen Mark) hat sich der Umsatz des gebeutelten Unternehmens mehr als halbiert. Vor Erlösschmälerungen habe der Umsatz im Jahr 2000 56,3 Millionen Mark betragen, hieß es. Allerdings habe man auf Grund der "allgemein erschwerten Marktbedingungen" beim Verkauf einiger Filmpakete den Preis nachträglich senken beziehungsweise das ganze Geschäft rückabwickeln müssen.
Das Ergebnis wurde durch Wertberichtigungen auf das Filmvermögen in Höhe von 18,1 Millionen Mark und auf Forderungen in Höhe von 27 Millionen Mark gedrückt.
Rechtsstreit belastet Advanced Medien
Derzeit befindet sich die Advanced Medien AG, Oberhaching bei München, auch noch in einem Rechtsstreit mit einem anderen deutschen Filmhändler. Dieser mache nach Einschätzung des Advanced-Vorstands unberechtigte Schadensersatzansprüche geltend und wolle diese mit fälligen Forderungen aufrechnen. Daher habe man Klage beim Landgericht München eingereicht.
Die Liquidität sei aber auch ohne die betroffene Forderung gegeben. Das Eigenkapital des Unternehmens belief sich Ende 2000 den Angaben zufolge auf 49,4 Millionen Mark im Konzern.