Intershop Neuer Ärger
Hamburg - Eine neue Hiobsbotschaft für die Aktionäre von Intershop: Das Unternehmen veröffentlichte soeben eine Umsatzwarnung für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Demnach wird der Umsatz nicht - wie geplant - auf dem Niveau des vorangegangenen Quartals (30,2 Millionen Euro) bleiben, sondern mit 10 bis 12 Millionen Euro etwa 30 Prozent darunter liegen. Der operative Verlust dagegen soll den Wert des Vorquartals nicht überschreiten.
Vorstands-Chef Stephan Schambach macht die konjunkturelle Schwäche und die längeren Vertriebszyklen vor allem in den USA und Asien für die schwachen Daten verantwortlich. Die Situation in Nordamerika bleibe weiter schwierig. Der 29-jährige Intershop-Gründer hatte sich vor einigen Wochen aus der operativen Geschäftsführung zurückgezogen, um sich stärker auf die Produktentwicklung, die Entwicklung der Unternehmensstrategie und auf strategische Partnerschaften zu konzentrieren.
Unterdessen gab ein US-Gericht bekannt, dass eine zweite Klage gegen das deutsche Softwareunternehmmen vorliegt. Sie wurde von amerikanischen Anteilseignern eingereicht, die dem Vorstand vorwerfen, die Marktstellung von Intershop in den USA nicht wahrheitsgetreu dargestellt zu haben. In der Zeit von Mai 2000 bis Januar 2001 seien darüberhinaus von der Unternehmensführung bereits bekannte Schieflagen verheimlicht worden. Vertreten wird die Klage von der renommierten Kanzlei Shalov Stone & Bonner, die bereits Aktionäre von Lernout & Hauspie, Team Communications und Globalstar Telecommunications vertritt.