Advanced Medien Großaktionär verlangt neuen Geschäftsplan
Frankfurt am Main - Vor einem weiteren Engagement der Dortmunder E-M-S AG bei der Advanced Medien muss der Filmrechtehändler aus Oberhaching einen neuen Geschäftsplan vorlegen. Das forderte E-M-S-Finanzvorstand Georg Steimel. Das weitere Schicksal des um Liquidität kämpfenden Medienunternehmens kläre sich allerdings Ende Ende März. Erst zu diesem Zeitpunkt werde entschieden, ob die Beteiligung von zur Zeit 24,7 Prozent aufgestockt werden soll.
Zu Gerüchten über einen Umbau des Advanced-Vorstands im Lauf der Woche äußerte Steimel sich lediglich vage. Es gebe "keine konkreten Vorstellungen", Vertreter von E-M-S in den Vorstand oder Aufsichtsrat der Advanced Medien zu senden, sagte der Manager: "Wir sind Partner und werden Advanced Medien weiter zur Verfügung stehen und nach Kräften, in welcher Form auch immer, unterstützen." Jedoch sei das Unternehmen zuerst einmal selbst gefordert, sich den Weg aus der Krise zu ebnen.
Eine Entscheidung über Art und Umfang der Hilfe für die Oberhachinger sei noch nicht gefallen, sagte Steimel. E-M-S sei keine Mediengesellschaft mit Retterfunktion.
Vielmehr sei ein Konzept für die Neuausrichtung von Advanced Medien notwenig. Wenn dieses Ende März fertig gestellt sei, könnte eine Perspektive entstehen, "wo viele Partner sagen, da sind wir dabei".
Nachdem das Medienunternehmen zum Wochenausklang seine Karten offen gelegt hätte, würde E-M-S die Situation bei Advanced Medien "in Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden ganz genau analysieren."
Der Einstieg sei trotz der Probleme des Rechtehändlers im Kerngeschäft keine schlechte Investition gewesen, sagte Steimel. Beim Lizenzgeschäft gelte es, für das Jahr 2000 alle dunklen Ecken auszuleuchten um im Stammgeschäft 2001 bei einem geringeren Umsatzvolumen wieder Geld zu verdienen. "Das sollte Advanced Medien zur Richtschnur ihres Handels machen", sagte er.
Unter dieser Prämisse gab er sich zur Zukunft des Unternehmens überzeugt: "Wir sehen deutliche Assets in der Gesellschaft - und die dürfen nicht zerredet werden, sondern bedürfen eines zupackenden Managements."