Einzelhandel Stagnierendes Weihnachtsgeschäft

Laut Prognose sind die schlechten Umsätze in diesem Jahr auch durch das zusätzliche Geschäft im Advent nicht mehr zu retten.

Köln - Die Verbraucher werden im Weihnachtsgeschäft 1998 nach Einschätzung des Handels mit 20 Milliarden Mark etwa ebensoviel Geld ausgeben wie im Vorjahr. Diese Prognose gab der Branchenverband HDE vor dem ersten langen Samstag am kommenden Wochenende ab.

Die Geschäfte dürfen an den vier Samstagen vor Weihnachten bis 18.00 Uhr statt nur bis 16.00 Uhr öffnen. An Heiligabend dürfen die Läden höchstens bis 14.00 Uhr offenhalten. An Silvester ist der Einkauf bis 20.00 Uhr erlaubt - außer im Saarland, wo tariflich das Arbeitszeitende auf 14.00 Uhr festgelegt ist. Allerdings hatten bundesweit die meisten Geschäfte in den vergangenen Jahren bereits am frühen Nachmittag geschlossen.

Als "Weihnachtsgeschäft" versteht der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) den zusätzlichen Umsatz im November und Dezember im Vergleich zu zwei durchschnittlichen Monaten.

Ein Weihnachtsumsatz auf Vorjahreshöhe könnte für den Einzelhandel das erneut schlechte Jahr 1998 nicht mehr retten. Für das Gesamtjahr rechnet der HDE mit einer Stagnation des Umsatzes. Rechnet man die Preissteigerung von rund einem Prozent heraus wäre dies für den Handel in realer Rechnung das sechste Minusjahr in Folge.

Für 1999 ist der HDE etwas zuversichtlicher: "Wir hoffen, daß die Verbraucher dank etwas rückläufiger Arbeitslosigkeit etwas mehr Geld in der Tasche haben werden", sagte HDE-Pressesprecher Hubertus Pellengahr. "Bestenfalls wird es allerdings zu einem nominalen Umsatzwachstum von einem Prozent reichen. Schon dieses kleine Umsatzplus wäre in unseren Augen ein Erfolg".

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