Aktientipps Merrill Lynch sieht in BMW den Branchenprimus
Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat die BMW-Aktie mit dem Rating "Kaufen" bestätigt. Das Papier notiere derzeit rund 35 Prozent über dem Jahrestief von 21 Euro und 40 Prozent unter dem im Mai 2002 aufgestellten Zwölf-Monatshoch von 47,5 Euro. In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Studie schrieben die Analysten: "Trotz des derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Klimas gibt es genügend überzeugende Hinweise dafür, dass BMW sich auch künftig im Automobilmarkt überdurchschnittlich schlagen wird, besonders in den USA." Der Münchener Autobauer sei überaus gut positioniert um auf seinen jüngsten Erfolgen aufzubauen.
Die jüngsten Absatzzahlen würden den positiven Trend nochmals untermauern. Während der Automarkt in den USA im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um drei Prozent zurückging, konnte BMW seine Verkäufe um 16 Prozent ausbauen.
Zudem habe der Dax-Konzern in den kommenden zwei Jahren die wohl stärksten Modellneuheiten in der Pipeline im Vergleich zu seinen Rivalen. Dank der neuen 5er- und 6er-Modellen und der neuen Baureihe X3 sollten die Gewinne in 2004 deutlich anziehen.
Bayer: Weiteres Lipobay-Verfahren beigelegt / "Outperformer" (Landesbank Rheinland-Pfalz)
Nachdem der Chemie- und Pharmakonzern Bayer am Mittwoch bekannt gegeben hat, sich mit einem weiteren Kläger im Lipobay-Fall außergerichtlich geeinigt zu haben, bestätigten die Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) die Aktie mit "Outperformer".
Mit der außergerichtlichen Einigung wurde ein geplantes Verfahren am 21. April in Fort Worth (Texas) hinfällig. Bayer komme damit seiner Zusage nach, mit den tatsächlich Geschädigten eine außergerichtliche Einigung zu finden. Zu der Höhe der Zahlung gab Bayer keine Informationen bekannt.
Nach Angaben der Analysten hat das Unternehmen bislang 500 Klagen gegen Zahlung von 140 Millionen Euro ohne Haftungseingeständnis außergerichtlich beigelegt. Der nächste Prozess würde damit voraussichtlich Mitte Mai im US-Bundesstaat Oregon stattfinden.
Wella: Übernahme durch P&G / "Verkaufen" (DZ Bank)
Die Analysten der DZ Bank haben die Aktien von Wella nach der mehrheitlichen Übernahme durch den US-Konzern Procter & Gamble (P&G) von "Kaufen" auf "Verkaufen" abgestuft. Aktionäre sollten nicht mit einer Nachbesserung des Übernahmeangebotes in Höhe von 61,50 Euro je Vorzugsaktie rechnen, schreiben die Experten in ihrer jüngsten Unternehmenseinschätzung am Donnerstag in Frankfurt. Deshalb sollten sich Anleger jetzt von ihrem Investment trennen, solange die Aktie noch bei rund 63,50 Euro notiere.
P&G sei bereits in der Vergangenheit als harter Verhandlungspartner aufgefallen. So würden die Amerikaner laut Aussagen von Wettbewerbern grundsätzlich nur sehr geringe Risikoprämien bei Finanzierungen zahlen und außerdem bei Verhandlungen über Produktplatzierungen schon mal den Einzelhandel verprellen, hieß es. Darüber hinaus habe P&G versucht, beim Fernsehsender RTL einen Rabatt von 80 Prozent auf die Werbeminuten zu erhalten, nachdem dieser Versuch allerdings scheiterte, werbe der Konzern jetzt nur noch bei anderen TV-Stationen.
Zwar ließe P&G verlauten, Wella zu 100 Prozent zu übernehmen und von der Börse nehmen zu wollen, dennoch werde dieses Ziel nicht um jeden Preis verfolgt. Bei zwei vergangenen Akquisitionen habe P&G die Unternehmen bislang nicht von der Börse genommen. Sollten viele Aktionäre das Übernahmeangebot annehmen, dürfte die Wella-Aktie aus dem MDax fallen, was die Liquidität des Papiers deutlich reduzieren würde. Zudem sei es für P&G bereits durch die bestehende Mehrheit von 77,6 Prozent möglich, die rentabelsten Unternehmensbereiche von Wella abzuziehen und damit die Bewertung unter Druck zu bringen.