Aktientipps Citigroup droht eine Milliardenklage
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Titel von SAP (716 460) auf ihrer Empfehlungsliste ("Recommended List") bestätigt. Die Wertpapierexperten erwarten von dem Softwarehersteller einen weiterhin "vorsichtig optimistischen" Ausblick auf dem am Donnerstag (5.9.) stattfindenden Analystentreffen. Dieses findet im Rahmen der Nutzerkonferenz Sapphire in Lissabon statt. Die Marktlage habe sich auf Basis des zweiten Quartals nicht weiter verschlechtert, schreiben die Aktienexperten in ihrer neuesten Unternehmenseinschätzung am Dienstag in London.
Deshalb sei auf der Konferenz unter dem Strich mit positiven Nachrichten, was die Platzierung von neuen Produkten, die Akquise von Neukunden und Vertragsabschlüsse angehe, zu erwarten. Die erfreulichen Neuigkeiten könnten allerdings von einem verschlechterten Ausblick von ebenfalls an der Konferenz teilnehmenden System-Integratoren und Kunden überschattet werden, hieß es.
Deutsche Bank: Umstrukturierungen bereits eingepreist / "Neutral" (Merrill Lynch)
Die Investmentbank Merrill Lynch hat die Beobachtung der Deutschen Bank (514 000) wieder aufgenommen und die Aktie mit "Neutral" eingestuft. Das teilte Stuart Graham, Finanzanalyst des Hauses, am Dienstag mit. Eine höhere Anlageempfehlung halte er für nicht gerechtfertigt, weil ein Großteil der laufenden Umstrukturierung schon im Kurs eingepreist sei. Fair bewertet sei die Aktie mit 68 Euro.
Positiv bewertete Graham, wie die Deutsche Bank auf die Kostenbremse trete. Er geht deshalb davon aus, dass Deutschlands größte Bank ihre Sparziele erreichen wird. Der Sparkurs und die Trennung von Nicht-Kerngeschäftteilen dürften den Gewinn im Jahr 2004 deutlich in die Höhe schnellen lassen.
Die Bank sollte auch künftig über stabilen Cashflow verfügen. Das werde den Rückkauf eigener Aktien erleichtern. Allerdings würde Stuart Graham es begrüßen, wenn die Deutsche Bank ihre Risikovorsorge erhöhen würde.
Citigroup: Massive Probleme / "Verkaufen" (Prudential Securities)
Die Analysten von Prudential Securities haben ihre Anlageempfehlung für die Aktie des weltgrößten Finanzdienstleisters Citigroup (871 904) von "Halten" auf "Verkaufen" zurückgenommen. Zugleich senkten sie laut einer am Dienstag vorgelegten Studie ihre Erwartungen für den Gewinn pro Aktie (EPS) 2002 von 2,90 auf 2,85 Dollar. Für 2003 reduzierten sie ihre EPS-Prognose von 3,50 auf 3,30 Dollar.
Analyst Mike Mayo begründete dies mit Sorgen über die Entwicklung der Kapitalmärkte, das elf Milliarden Dollar schwere Brasilien- Engagement der Bank und die Zahlungsfähigkeit der Schuldner im Verbraucherkreditgeschäft.
Ende September werde gerichtlich entschieden, ob die im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des US-Energiehändlers Enron gegen die Bank eingereichten Klagen abgewiesen werden. Wenn nicht könnten sich die Forderungen der Kläger auf bis zu 50 Milliarden Dollar belaufen. Gemäß seiner Anlageempfehlung erwartet Mayo, dass die im Dow Jones notierte Aktie in den kommenden zwölf bis 18 Monaten 15 Prozent oder mehr an Wert verlieren wird.