Aktientipps Aufschlag für BMW gerechtfertigt
Die Analysten von Merrill Lynch haben die BMW-Aktie (519 000) nach Vorlage der Geschäftszahlen als klaren Kauf ("Strong Buy") bestätigt. Das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten wurde mit 55 Euro (aktuell 47 Euro) angegeben.
Der bayerische Autobauer hatte ein um 5,9 Prozent höheres Vorsteuerergebnis von 1,01 Milliarden Euro für das erste Quartal 2002 bekannt gegeben. Dabei habe BMW auch die Anlaufkosten für den neuen Mini, die neue 7er Reihe und einen 56-prozentigen Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten verkraften können, hieß es in der am Freitag vorgelegten Studie.
Derzeit sei die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwölf mit Sicht auf die prognostizierten Gewinne für 2003 bewertet. Damit bewege sich der Titel auf dem Niveau anderer europäischer Automobilkonzerne. Nach Ansicht der Analysten sei bei BMW jedoch eine höhere Bewertung gerechtfertigt, da das Unternehmen im Premiumbereich tätig sei, höhere Gewinnmargen einfahre und in den kommenden 18 Monaten fünf neue Produkte einführe.
Heidelberger Druck: Schwache Zahlen erwartet / "Reduzieren" (WGZ-Bank)
Die WGZ-Bank hat die Aktie der Heidelberger Druck (731 400) vor Bekanntgabe der vorläufigen Bilanz auf "Reduzieren" gestuft. Das Unternehmen wird am Montag vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2001/02 veröffentlichen. Die Analysten prognostizieren einen Umsatzrückgang von rund 4,8 Prozent auf 5,05 Milliarden Euro.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollte den Schätzungen zufolge um 31,2 Prozent auf 348,2 Millionen Euro fallen. Ähnlich mager auch der erwartete Jahresüberschuss: Die WGZ-Bank geht nur noch von 201,3 Millionen Euro aus, rund 28,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Comdirect: Prognosen erfüllt / "Underperformer" (SES Research)
SES Research hat die Aktie der Comdirect (542 800) als "Underperformer" bestätigt. Der Onlinebroker hat am Freitag die Geschäftszahlen zum 1. Quartal 2002 vorgelegt. Auf der Umsatzseite lag der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge mit 16,5 Millionen Euro um 6,5 Prozent oberhalb der SES-Prognosen (15,5 Millionen Euro). Der Provisionsüberschuss übertraf mit 21,9 Millionen Euro die Erwartungen (19,6 Millionen Euro) um 11,7 Prozent. Die Verwaltungsaufwendungen sind hingegen mit 38,9 Millionen Euro höher ausgefallen als prognostiziert (36,7 Millionen Euro).
Als enttäuschend werteten die Analysten die Kundenzahlentwicklung im vergangenen Quartal. Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Anzahl der Depots um 0,2 Prozent. Das nur noch geringe Wachstum sei einerseits mit einem Rückgang der Depotzahlen in Deutschland, andererseits mit der Schließung der italienischen Einheit zu begründen, hieß es. Diese Rückgänge konnten jedoch zum Teil durch einen Depotzahlenzuwachs in Großbritannien kompensiert werden. Positiv wurden die Provisionserträge hervorgehoben. Trotz eines Minus in Höhe von 13,5 Prozent bei den Transaktionen gingen die Provisionserträge gegenüber dem Vorquartal lediglich um 6,7 Prozent zurück. Auf der Erlösseite sei damit eine Verstetigung des Umsatzflusses festzustellen.
Insgesamt sei das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, hieß es. Nach wie vor erwarten die Analysten auf Jahressicht einen Gewinn pro Aktie von 0,07 Euro. Trotz der Kursabschläge in den vergangenen Wochen sei die Aktie jedoch gemessen an dem fairen Wert in Höhe von 6,41 Euro (aktuell 7,98 Euro) weiterhin leicht überbewertet.