Aktientipps HSBC sieht SAP unter Druck
Die Analysten der Investmentbank HSBC stufen die Aktie von SAP (716 460) mit "Reduzieren" ein und sehen das Kursziel bei 151 Euro (aktuell 160).
SAP werde Zahlen für das erste Quartal 2002 am 18. April bekannt geben. Die Lizenzumsätze dürften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 434 Millionen Euro zurückgegangen sein. Der Gesamtumsatz dürfte jedoch um etwa acht Prozent auf 1,6 Milliarden Euro gestiegen sein. Das erwartete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 229,8 Millionen Euro bedeute ein Margenrückgang von 15,3 auf 13,9 Prozent. Der Gewinn je Aktie (EPS) im ersten Quartal (exklusive der Verluste von Commerce One) dürfte bei 0,34 Euro liegen.
Die Stärke von SAP während 2001 sei auf das hohe Engagement in Europa und das durchschnittliche Kundenprofil zurückzuführen. SAP habe einen stärkeren Fokus auf gesättigte langsam wachsende Industrien als die großen amerikanischen Konkurrenten. Diese hätten früher unter ihrem hohen Engagement in den Bereichen dot.com, Telekommunikation und Hightech gelitten.
Man rechne damit, dass das Lizenzwachstum im ersten Halbjahr zu kämpfen habe und im zweiten Halbjahr von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren werde. Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten von HSBC bei ihrer Empfehlung die SAP-Aktie zu reduzieren.
Porsche: Kursziel 615 Euro / "Klarer Kauf" (Merrill Lynch)
Die Investmentbank Merrill Lynch hat nach der Vorlage der jüngsten Absatzzahlen in den USA die Aktie des Stuttgarter Sportwagenherstellers Porsche (693 773) als "Strong Buy" bestätigt. Die Aktie werde damit einen Gesamtertrag (Kursgewinn und Dividende) von mindestens 20 Prozent abwerfen. Zudem setzte Merrill Lynch ein Kursziel von 615 Euro (aktuell 495 Euro) auf Sicht von zwölf Monaten. Das geht aus einer am Freitag in London verbreiteten Studie hervor.
Auffällig an den jüngsten Absatzzahlen seien besonders die sinkenden Verkäufe des Einstiegsmodells Boxster, der in seinem siebten Produktionsjahr stehe und ab Herbst in einer überarbeiteten Version mit stärkeren Motoren auf dem Markt erhältlich sein wird. Im März verkaufte sich das aktuelle Modell in den USA noch 810 Mal, was einem Rückgang in Höhe von 28 Prozent gegenüber Februar entsprach.
Allerdings habe sich der margenstarke Sportwagen 911 um elf Prozent besser verkauft. So mache der Absatz von 911ern, inklusive seiner teuren Spezialversionen 911 Carrera 4S, 911 Targa und Carrera Turbo, inzwischen 55 Prozent des US-Geschäftes aus.
Erwartet werde außerdem ein guter Auftragseingang seitens der Händler nach dem neuen Modell Cayenne, mit dem Porsche erstmals ein sportliches Geländefahrzeug anbieten wird. Nähere Details zu dem Fahrzeug, wie beispielsweise der genaue Preis für verschiedene Märkte, würden noch in diesem Monat folgen, betonte der Merrill Lynch-Analyst.
ProSiebenSat.1: Starke Marktposition / "Akkumulieren" (WGZ-Bank)
Die WGZ-Bank bewertet die ProSiebenSat.1 Media-Aktie (777 117) mit "Akkumulieren". Nachdem die Verhandlungen zwischen den beteiligten Banken und Minderheitsaktionären der Kirch Media über eine mögliche Brückenfinanzierung offenbar gescheitert seien, steige die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Insolvenz des Kerngeschäftes erheblich. Die angestrebte Finanzierung in Höhe von 150 Millionen Euro - der eine Kapitalerhöhung in Höhe von 800 Millionen Euro folgen sollte sei vermutlich an der Bereitschaft von News Corp. (Rupert Murdoch) und Mediaset (Silvio Berlusconi) gescheitert, eine entsprechend hohe Quote (40 Prozent) der Brückenfinanzierung zu übernehmen.
Alle Beteiligten schienen den Faktor Zeit von dem die Kirch Gruppe noch weniger habe als liquide Mittel als Trumpfkarte für sich entdeckt zu haben, um die Chancen/Risiken der entsprechenden Engagements im eigenen Sinne zu beeinflussen.
Die Möglichkeit den Konzern beziehungsweise ausgewählte Bereiche - nach erfolgter Insolvenz erfolgreich und relativ "unbelastet" zu sanieren, gewinne an Attraktivität. Die dramatische Situation der Kirch Media werde keine nachteilige Auswirkung auf die ProSiebenSat.1 Media haben, glauben die Analysten der WGZ-Bank.
Aufgrund der sich weiterhin abzeichnenden konjunkturellen Erholung (USA und Europa), den endgültig begrabenen Fusionsplänen mit Kirch Media und der starken Marktposition von ProSiebenSat.1 stufen die Analysten der WGZ-Bank den Titel auf "akkumulieren" ein.