Aktientipps Großes Lob für MLP
Die Analysten von Hornblower Fischer sehen in Nokia weiter einen Marketperformer, haben nach der Umsatzwarnung am Dienstag ihre Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2002 leicht gesenkt.
Nokia erwartet im ersten Quartal einen Gewinn je Aktie am oberen Ende der Planung von 0,15-0,17 Euro oder darüber, warnte aber vor überraschend geringen Umsätzen am vergangenen Dienstag. Somit könnten Investoren für den Zeitraum mit mehr als 0,17 Euro Gewinn je Aktie bei einem Umsatz von nicht mehr als 7,2 Milliarden Euro rechnen, konstatieren die Analysten. Der finnische Mobilfunkriese könne damit weiter seine in dem Sektor herausragende Profitabilität behaupten, schreiben die Analysten von Hornblower Fischer.
Die Bekräftigung der Ertragsschätzungen bei reduzierten Umsatzerwartungen ließe eine weitere Margenverbesserung erwarten. Zudem habe sich der zu Jahresbeginn noch etwas erhöhte Lagerbestand in den Vertriebskanälen von rund zwei Wochen Nokia zufolge wieder auf ein Normalniveau reduziert, was die Umsatzerwartungen für die Zukunft verbessern würde, schätzen die Analysten.
Der Handymarkt hat sich in etwa so entwickelt wie geplant, sagte Nokia. Entsprechend dürfte auch die Schätzung für den weltweiten Jahresabsatz für Handys von 420 bis 440 Millionen Geräten (2001: ca. 390 Millionen) weiter Bestand haben. Diese Schätzung hält Hornblower Fischer allerdings für "sehr ambitioniert", zumal Nokia in dem Segment ein Umsatzminus von 3 bis 7 Prozent im ersten Quartal sehe und beispielsweise der Handy-Absatz in Japan im Januar um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen sei.
Schlecht sei Nokia zufolge hingegen das Netzwerkgeschäft gelaufen, nachdem die Investitionen zu Jahresbeginn nicht wie erwartet angesprungen seien und insbesondere die Nachfrage für neue 2G-Kapazitäten schwach sei. Enttäuschend war das Geschäft in Asien und Europa. Insgesamt bleibe das Umfeld somit schwierig.
Hornblower Fischer habe folglich seine Umsatzschätzung für 2002 auf gut 35,5 Milliarden Euro leicht nach unten angepasst. Den Gewinn je Aktie 2002 erwarten die Analysten bei 0,80 Euro. Damit ergebe sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis geschätzt für 2002 von 32 und ein Kurs-Umsatz-Verhältnis geschätzt für 2002 von 3,4.
Entsprechend sei Nokia weiter ambitioniert bewertet, auch wenn eine Prämie wegen der hervorragenden Stellung im allerdings schweren Handymarkt gerechtfertigt sei. Gleichzeitig werde die Aktie von vielen externen Faktoren getrieben, "so dass wir eine weiter marktkonforme Entwicklung erwarten", schreiben die Analysten von Hornblower Fischer.
MLP: Attraktive Wachstumsstory / "Kaufen" (Berenberg Bank)
Die Analysten der Berenberg Bank empfehlen die Aktie von MLP (656 990) zum Kauf. Der Heidelberger Finanzdienstleister habe für 2001 eine erfolgreiche Bilanz vorweisen können. Das auf die Beratung von Akademikern spezialisierte Unternehmen habe seinen Vorsteuergewinn um 31 Prozent auf 151 Millionen Euro verbessert und damit den bereits seit Jahren andauernden Wachstumspfad bestätigt. Der Ergebniszuwachs dürfte sich auch in kommenden Jahren fortsetzen und rund 30 Prozent jährlich betragen, schreiben die Analysten der Berenberg Bank. Dazu sollte nicht zuletzt die europäische Expansionspolitik beitragen.
Dieses Jahr stehe der Markteintritt in Spanien auf der Agenda von MLP. Auch hier dürfte sich das Konzept der integrierten Finanzberatung für Akademiker schnell am Markt durchsetzen. Doch selbst in Deutschland bestehe für MLP weiterhin Wachstumspotenzial, da sich insbesondere die jüngeren Bevölkerungsschichten zunehmend eigenverantwortlich um ihre finanzielle Alterssicherung bemühen müssten.
Bei der Berenberg Bank gehe man davon aus, dass MLP unter den deutschen Standardaktien eine der attraktivsten Wachstumsstories darstelle und auch in den kommenden Jahren überproportionale Ergebnissteigerungen werde vorweisen können. Daher empfehlen die Analysten der Berenberg Bank die MLP-Aktie zum Kauf.
Lufthansa: Alte Ertragsstärke in Sicht / "Übergewichten" (Helaba Trust)
Die Analysten von Helaba Trust stufen die Aktie der Lufthansa (823 212) mit "Übergewichten" ein und nennen ein Kursziel von 23 Euro (aktuell 18,50). Trotz vereinzelt möglicher Gewinnmitnahmen gehen die Experten unverändert von einer überdurchschnittlichen Performance der Lufthansa-Aktie aus.
Die Fluglinie veröffentlichte am Dienstag vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2001. Diese lagen insgesamt leicht unter den allgemeinen Markterwartungen. So verbuchte Lufthansa bei Umsätzen von rund 16,7 Milliarden Euro angesichts außerplanmäßiger Aufwendungen zwar einen Vorsteuerverlust von 591 Millionen Euro. Auf operativer Ebene erzielte das Unternehmen jedoch einen Gewinn von rund 20 Millionen Euro.
Diesen Erfolg führen die Analysten im wesentlichen auf die nach den US-Terroranschlägen ins Leben gerufenen Gegenmaßnahmen (Kapazitätsrückführung, Kostensparmaßnahmen) zurück. Der Verzicht auf Zahlung einer Dividende (im Vorjahr: 0,60 Euro je Aktie) habe die Experten jedoch leicht enttäuscht.
Zwar sei dieser Schritt angesichts eines Konzernverlusts von 591 Millionen Euro (Gewinn 2000: 1,2 Milliarden Euro) verständlich, dennoch "hätten wir erwartet, dass der Konzern in Anbetracht eines wieder verbesserten Geschäftsverlaufs ein positives Zeichen setzen und eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr zahlen würde", schreiben die Analysten.
Gleichzeitig gab die Gesellschaft die Verkehrszahlen für den Monat Februar bekannt. Hierbei zeigte sich, dass sich die Situation nach den zuletzt dramatischen Einbrüchen bei den Passagier- und Frachtzahlen weiter entspanne. So fiel der Rückgang bei den Fluggästen (3,1 Millionen Passagiere) mit 9,2 Prozent (im Vergleich zum Vorjahresmonat) deutlich geringer als in den Vormonaten aus. Insbesondere dank der Kapazitätsrücknahme verbesserte sich der Sitzladefaktor auf 72,3 Prozent.
Insgesamt sollte sich die Buchungslage in den kommenden Monaten weiter verbessern und die Kapazitätsauslastung im Passagierverkehr wieder auf die gewohnten Niveaus vor den Anschlägen ansteigen, so die Experten. Auch im Bereich Cargo dürfte sich spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2002 im Zuge der anziehenden Weltwirtschaft die Trendwende vollziehen. Insgesamt dürfte das Unternehmen aufgrund der weltweit verbesserten Konjunkturaussichten sukzessive zu der alten Ertragsstärke zurückfinden, zeigen sich die Experten Helaba Trust optimistisch.