
In Europa nur mit Norwegen und den Niederlanden zufrieden: Tesla-Chef Elon Musk
Foto: Win McNamee/Getty Imagesder Weltraum ist, so scheint es, für Multiunternehmer Elon Musk leichter zu erobern als Europa. Während er mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX jüngst zwei Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS kutschierte, müht sich Tesla nach wie vor am Aufbau einer funktionierenden Organisation in der alten Welt. Zuletzt hat Musk diesseits des Atlantiks erneut einige seiner wichtigsten Leute verloren .
Das Unternehmen selbst äußert sich nicht zu den Abgängen, Maestro Musk sei unzufrieden mit der Verkaufsperformance, heißt es im Umfeld. Auch Simon Zwahlen, der das Geschäft in Deutschland voranbringen soll, steht Insidern zufolge schon wenige Monate nach Amtsantritt "ordentlich unter Druck".
Die wichtigsten Wirtschaftsthemen des Tages:
Die großen Aufregerthemen der vergangenen Tage bestimmten auch heute das Nachrichtengeschehen: Im Fall Wirecard hat Bafin-Chef Felix Hufeld die Finanzaufsicht gegen den Vorwurf der Schlamperei verteidigt. Er habe überhaupt nicht eingreifen dürfen, so Hufeld jetzt - zur Erinnerung: Vor einer Woche hatte der Behördenchef noch wesentlich selbstkritischer geklungen. Während Hufeld um seinen Job kämpft, setzen Zocker auf eine Rettung des Skandalkonzerns.
Aufreger Nummer 2: Clemens Tönnies. Der umstrittene Fleisch-Milliardär hat heute seinen Rücktritt angekündigt - allerdings nur als Aufsichtsratschef beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 (, dessen jüngste Leistungen man ebenfalls als umstritten bezeichnen darf.)
Aufreger Nummer 3: Facebook. Etliche Weltkonzerne boykottieren das soziale Netzwerk bereits wegen dessen Umgangs mit Hass-Postings - seit heute gehört auch Volkswagen dazu. Man stehe für gleichberechtigtes Miteinander, heißt es in Wolfsburg, "ein Umfeld von Falschmeldungen oder Hassbotschaften ist für uns nicht akzeptabel."
Tag der Einigungen in Berlin: Die Große Koalition hat heute ihren Streit um die Einführung einer Grundrente beigelegt; die Deutsche Bahn hat ebenfalls in der Hauptstadt gemeinsam mit Branchenverbänden, Gewerkschaften und der Bundesregierung einen Schienenpakt unterzeichnet. Teil des Pakets: der "Deutschlandtakt" für bessere Umstiege auf den Hauptverkehrsachsen des Landes.
Der Tag (und das Halbjahr) an den Börsen
Der Dax hat heute ein extremes Halbjahr mit einem moderaten Plus beendet. Nachdem der Index im März historisch stark abgeschmiert war, ging es schon im April wieder aufwärts. Schlussendlich steht der Dax nur noch etwa 7 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn.
Auch Börsengänge hat die Corona-Krise schwer getroffen. Weltweit ging die Zahl der Debüts am Aktienmarkt im zweiten Quartal um 39 Prozent zurück, zeigt eine Auswertung der Wirtschaftsprüfer von EY.
Ein guter Tag war es für Varta: Dank staatlicher Subventionen durchbrach die Aktie des Batterieproduzenten die Marke von 100 Euro.
Meine Empfehlung für den Abend:

Gefallener Star: Shane Smith, Gründer von Vice
Foto: Michael Nagle/Redux/laifNachdem Disney 2015 hunderte Millionen Dollar in das Onlineportal Vice investiert hatte, feierte Gründer Shane Smith (oben) das für 300.000 Dollar in Las Vegas. Mittlerweile ist beim einstige Star der Digitalmedien niemandem mehr nach Feiern zumute: Vice kürzt Gehälter, streicht Stellen; Disney hat das Investment komplett abgeschrieben. Anderen eben noch gefeierten Digitalstars wie Buzzfeed geht es ähnlich - Medienbranche und Investoren saßen einer Illusion auf .
Machen Sie etwas aus Ihrem Abend!
Herzlich, Ihr Lukas Schürmann