das Coronavirus hat nun auch die Bankenmetropole Frankfurt erreicht. Am frühen Morgen erreichte uns die Nachricht, ein Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank sei infiziert, kurz darauf die Mitteilung über einen Infizierten bei der Deutschen Bank, später folgte die Absage des für Donnerstag geplanten Hessischen Bankentages.
Während sich Deutschlands Unternehmen derzeit noch an Homeoffice-Regelungen herantasten oder sich mit der Absage von großen Veranstaltungen behelfen, müssen sich in Italien Wirtschaft und öffentliches Leben ab sofort landesweit umstellen: Das Robert-Koch-Institut erklärte heute das ganze Land zum Corona-Risikogebiet. In der landesweiten "Zona Rossa" ("Rote Zone") ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, außerdem werden Steuern vorübergehend nicht eingetrieben. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone wird in den wirtschaftlichen Winterschlaf geschickt - eine Rezession ist vorprogrammiert. Was ein Lockdown bringt - und was er kostet.

Entvölkert wie nie: Der Petersplatz in Rom ist wegen der Coronavirus-Krise abgesperrt.
Foto: Andrew Medichini/AP/DPADie Wirtschaftsnews des Tages:
- Einer, der indes optimistisch nach China blickt, ist Klaus Rosenfeld. Schaefflers Vorstandschef erwartet, dass sich der Automarkt im Ursprungsland des Coronavirus von den Einbrüchen im vergangenen Jahr und zu Beginn dieses Jahres erholen wird und der Konzernumsatz in 2020 stabil bleibt - obwohl die Herzogenauracher rund 20 Prozent ihrer Erlöse in China erwirtschaften und den Betrieb in den dortigen Werken zwischenzeitlich unterbrechen mussten.
- Elon Musk darf planieren. Das Landesumweltamt hat grünes Licht für die Einebnung eines Teils des Geländes in Grünheide gegeben, auf dem die erste europäische Tesla-Fabrik entstehen soll. Tesla wolle mit den Arbeiten unverzüglich beginnen. Allerdings auf eigene Gefahr: Die komplette umweltrechtliche Genehmigung steht noch aus.
- Der Vizechef von ProSiebenSat.1, Conrad Albert, will seinen Vertrag nach April 2021 nicht mehr verlängern. Auf die Frage, ob das als Misstrauensvotum gegen CEO Max Conze - dem bekanntlich zuletzt ein Vorstand nach dem nächsten davonläuft - zu verstehen sei, antwortete Albert: "Ich bin nicht nur meinem Vorsitzenden und Aufsichtsrat verantwortlich, sondern eben dem ganzen Unternehmen, seinen Mitarbeitern und letztlich auch meinen Überzeugungen."
- Uniper schreibt wieder Gewinne. 2019 erzielte der Energiekonzern einen Überschuss von 644 Millionen Euro - nach einem dreistelligen Millionenverlust im Vorjahr. Die Trendwende ist vor allem Termingeschäften mit Rohstoffen geschuldet, mit denen Uniper das Strom- und Gasgeschäft gegen Preisschwankungen absichert. Die Aktionäre können sich über eine um 28 Prozent höhere Dividende als im Vorjahr freuen.
- Auch die Deutsche Post beglückt die Anteilseigner mit einer erhöhten Dividende. Das Konzernergebnis stieg im vergangenen Jahr um gut 26 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, lag damit jedoch leicht unter den Erwartungen von Analysten.
Unser Lesetipp für den Abend:

Heimwerker-Kings: Die Plattform von De Chanville (l.) und Raisson wuchs 2019 um mehr als 50 Prozent.
Foto: [M] Bruno Levy, Getty Images (8)- Frustriert von umständlichen Einkäufen in Frankreichs Baumärkten gründeten Philippe de Chanville und Christian Raisson 2013 eine eigene Handelsplattform für Heimwerkerbedarf. Inzwischen macht ihr Onlinebaumarkt ManoMano einen hohen dreistelligen Millionenumsatz, und die nächste Ausbaustufe soll folgen: mit dem Angriff in Deutschland und damit auf Ketten wie Obi und Hornbach.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!
Herzliche
Grüße, Ihre Corinna Scheying
Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Wir freuen uns auf Ihre Post unter chefredaktion@manager-magazin.de.