"Der Tag mit mm premium" Der Tag mit Libra, Tesla, Thyssen und Harvey Weinstein
Zu Beginn heute die Frage des Tages:
- Sollte man diesem Mann sein Geld anvertrauen?

Hat Pläne für eine eigene Währung: Facebook-Chef Mark Zuckerberg.
Foto: Ting Shen/XinHua/DPA- Nun, die Frage muss man stellen, seit Facebook angekündigt hat, eine eigene Krypto-Währung namens Libra zu entwickeln. Die bislang nur grob umrissenen Pläne können Sie, kleiner Service, hier noch einmal nachlesen - viele Details sind bislang allerdings nicht bekannt. Umso erstaunlicher ist die Reaktionen der traditionellen Finanzwelt. In der Libra-Debatte nämlich bekommt das Wort "Währungshüter" zunehmend eine doppelte Bedeutung. Es meint nicht mehr nur Notenbanker und Finanzaufseher (in diesem Fall wirklich fast alle, die Ihnen einfallen) - es beschreibt auch deren Warnungen: "Hütet Euch vor dieser Währung!" Aber lesen Sie selbst.
- In Zuge dessen geht der Hype um den Bitcoin weiter. Nächster Kurssprung.
Was sonst noch wichtig war - die Wirtschaftsnews des Tages:
- An der Börse war heute keine Aktie begehrter als die von ThyssenKrupp: Am Abend stand ein Kursplus von mehr als sieben Prozent. Grund sind Meldungen, dass der finnische Hersteller Kone ein Gebot für die profitable Aufzugsparte vorbereite. Dass sich Kone damit befasst und wie ein möglicher Verkauf in die neue Strategie des Ruhr-Konzerns passt, konnten unsere premium-Abonnenten bereits vergangene Woche lesen: in unserer großen Analyse zu ThyssenKrupps Plan B.
- FlixMobility aka FlixBus ist eines der deutschen Start-ups, um das sich die Investoren nur so reißen. Jetzt sammelt das Unternehmen frisches Kapital, um in neuen Märkten grüne Busse rollen zu lassen. Nächster Halt: Asien und Südamerika.
- Rückschlag für Tesla. Peter Hochholdinger verlässt den Elektroautobauer. Der Deutsche, der 22 Jahre für Audi gearbeitet hatte, zählte als Produktionschef bislang zum inneren Führungskreis von Elon Musk. Er galt als Schlüsselfigur, um die problembeladene Produktion des Model 3 in Gang zu bringen.
Die Trendmeldungen des Tages:
- Sorge auch im Rest der Autoindustrie. Noch bis vor wenigen Monaten jagten die Hersteller Rekordmeldung um Rekordmeldung raus, zuletzt folgte Gewinnwarnung auf Gewinnwarnung. Eine Studie der Unternehmensberatung AlixPartners zeigt: Vor allem das China-Geschäft bricht ein.
- Nie zuvor haben die 30 Dax-Konzerne so viel Dividende ausgeschüttet: 36,5 Milliarden Euro. Davon fließen 19,8 Milliarden an ausländische Investoren. Ihnen gehören nämlich inzwischen 55 Prozent der Aktien. Das und noch viel mehr ist Ergebnis einer Studie der Beratungsfirma EY: Wem gehört der Dax?
- Rekord auch beim Strom. Nie zuvor stammte so viel aus erneuerbaren Quellen wie im ersten Halbjahr 2019. Der Ökostromanteil betrug 44 Prozent, meldete der Energieverband BDEW.
- Und dritter Rekord: Die Immobilienpreise steigen weiter, und zwar "sowohl in den Städten als auch in ländlichen Regionen", wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Im ersten Quartal waren Wohnimmobilien um 5 Prozent teurer als noch 2018.
Unsere Leseempfehlung für den Abend:

Platzt der Prozess womöglich? Harvey Weinstein bei einer Anhörung in New York.
Foto: ddp images- In den USA beginnt bald der Prozess gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein. So jedenfalls ist es geplant. Mit den Vorwürfen gegen ihn begann ja die weltweite #MeToo-Debatte, Weinstein ist seitdem so etwas wie das personifizierte Böse. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm viele Jahre Haft. Doch offenbar ist es gar nicht so einfach, ihm den sexuellen Missbrauch auch nachzuweisen. So schreiben es die Kollegen im aktuellen "Economist": Der schwierige Fall Weinstein.
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Genießen Sie Ihren Sommerabend!
Herzlich, Ihr Lukas Heiny