Die angeschlagene südafrikanische Einzelhandelsgruppe Steinhoff hat nach ersten Schätzungen ihres Managements im ersten Halbjahr 2018 rote Zahlen eingefahren. Unter anderem wegen Kosten für Rechtsstreitigkeiten, steigenden Kreditkosten und Währungseffekten werde unter dem Strich für die ersten sechs Monate nach Steuern ein Verlust anfallen, teilte Steinhoff am Freitag mit.
Eine Einigung mit den Kreditgebern auf eine Restrukturierung sei weiter von größter Bedeutung, hieß es weiter.
Der wegen eines Bilanzskandals schwer angeschlagene südafrikanische Handelskonzern rechnet nach Schätzungen des Managements für die ersten sechs Monate mit Umsätzen aus dem Handelsgeschäft in einem Volumen von 9,4 Milliarden Euro, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung. Im ersten Halbjahr 2017 habe der Umsatz bei 9,3 Milliarden Euro gelegen. Die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) erwartet der Konzern im ersten Halbjahr zwischen 4 und 5 Prozent.
Poco an XXXLutz verkauft
Zuletzt hatte Steinhoff seine deutsche Möbelkette Poco an den österreichischen Möbelhändler XXXLutz verkauft. Die Übernahme muss aber noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.
Im Zuge des Bilanzskandals sind Steinhoff-Aktien nahezu wertlos und zum Spielball von Pennystock-Zockern geworden. Am Mittwoch wurden die Papiere auf einem Rekordtief von 10 Euro-Cent gehandelt.
Nachdem Steinhoff im vergangenen Dezember Unregelmäßigkeiten eingeräumt hatte, verlor das Unternehmen bis zu 90 Prozent des Börsenwertes und kämpft seither ums finanzielle Überleben. In Deutschland laufen seit längerem Ermittlungen wegen möglicher Bilanzfälschungen. Der Konzern muss sich zudem mit zahlreichen Klagen auseinandersetzen.