Elektronikkonzerne Sony und Sharp kommen unter die Räder
Japans Elektronikkonzerne sind im zweiten Geschäftsquartal tief gefallen. Sharp bricht die Hälfte des Gewinns weg, Sonys Verlust hat sich kräftig erhöht.
Smartphone "Xperia Z2" von Sony: Der Konzern kämpft seit Jahren mit roten Zahlen - nun kommen hohe Verluste aus dem Smartphone-Geschäft hinzu
Foto: Christoph Schmidt/ dpaTokio - Der japanische Elektronikkonzern Sharp hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinnrückgang verbucht. Wie das Unternehmen am Freitag bekanntgab, sank der Nettoertrag zwischen Juli und September auf 6,5 Milliarden Yen (47 Millionen Euro), nachdem im gleichen Vorjahreszeitraum noch 13,6 Milliarden Yen eingespielt worden waren.
Nachdem im April die Verbrauchersteuer in Japan angehoben wurde, hatte die Nachfrage nachgelassen. Der Umsatz verringerte sich um 3,6 Prozent auf 707,9 Milliarden Yen. Sharp geht für das noch bis zum 31. März 2015 laufende Geschäftsjahr weiter von einem Nettoerlös von 30 Milliarden Yen aus. Der Umsatz dürfte sich auf 2,9 Billionen Yen belaufen, nachdem man bisher von 3 Billionen Yen ausgegangen war.
Sony rasselt immer tiefer in die roten Zahlen
Der Wettbewerber Sony ist im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Mit verantwortlich sei dafür das schleppende Mobilfunkgeschäft. Das schleppende Smartphone-Geschäft hat Sony einen hohen Quartalsverlust eingebrockt. Zwischen Juli und September liefen rote Zahlen von 136 Milliarden Yen (989 Millionen Euro) auf. Im Vorjahresquartal hatte Sony 116,3 Milliarden Yen verloren. Für das laufende Geschäftsjahr geht Sony unverändert von einem Konzernverlust von 230 Milliarden Yen Verlust aus.
Der Chef der Mobilfunk-Sparte wurde ausgetauscht. Die Absatzprognose für das laufende Geschäftsjahr erneut gekappt. Der Erfolg der Spielekonsole Playstation 4 konnte die Verluste etwas abfedern.
Chef der Mobilfunksparte ausgetauscht
Die Playstation half auch dem Konzernumsatz von Sony auf die Sprünge, der im Jahresvergleich um 7,2 Prozent auf 1,9 Billionen Yen wuchs. Sony wurde 3,3 Millionen Geräte der neuen Konsolen-Generation los. Die Sparte erwirtschaftete einen operativen Gewinn von 21,8 Milliarden Yen (156 Mio Euro), der Umsatz schoss um gut 83 Prozent auf 309,5 Milliarden Yen hoch. Damit sind Spiele zum größten Sony-Bereich geworden.
Der Smartphone-Absatz lag mit 9,9 Millionen Geräten in etwa auf Jahresniveau, aber die Sparte verbuchte wegen einer Abschreibung auf die Bestände einen operativen Verlust von 172 Milliarden Yen (1,23 Mrd Euro). Die Prognose für den Absatz in dem noch bis 31. März 2015 laufende Geschäftsjahr wurde weiter von 43 auf 41 Millionen Geräte reduziert. Der bisherige Spartenchef Kunimasa Suzuki wurde durch Hiroki Totoki ersetzt, der bisher für Planung auf Konzernebene zuständig war.
In dem jahrelang aufwendig sanierten Elektronik-Bereich gab es einen operativen Gewinn von acht Milliarden Yen (gut 57 Millionen Euro). Der Umsatz legte um 7 Prozent auf gut 282 Milliarden Yen zu.