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Passt das? Teslas Model S, synchronisiert mit dem iPhone
Hamburg - Das iCar ist tot, es lebe das iCar: So schlägt es jedenfalls Andaan Ahmad vor, Analyst der Berenberg-Bank in London. Technologie-Konzern Apple sollte seiner Ansicht nach den Elektroauto-Spezialisten kaufen, um bei Aktionären wieder Fantasie blühen zu lassen.
Ungewöhnlich für einen Analysten: Sein Anliegen trägt der Finanzexperte mit Sitz in London Apple-Chef Tim Cook in einem offenen Brief vor, wie CNN Money berichtet. Darin argumentiert er, Elektroautos könnten dem Unternehmen einen langfristig anhaltenden Umsatzschub bringen. Die stolzen Wachstumsraten früherer Jahre ließen sich auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt nicht mehr erreichen: Um das Wachstum zu steigern, sollte sich Apple zusätzlich auf den Automarkt vorwagen, der sich im Umbruch befindet.
Der Vorstoß wirft ein Schlaglicht darauf, wie Autohersteller und Technologiefirmen stärker zusammenwachsen. In einem Elektroauto kommt es nicht mehr auf Zündkerzen, Kurbelwellen und Motoröl, sondern beispielsweise auf Software zur Batterieladung und -entladung an. Zudem setzt sich der Vormarsch der Elektronik in allen Fahrzeugen fort.
Auch Trends wie das autonome Fahren rücken in den Vordergrund. Fast alle deutsche Hersteller haben daher Dependancen im Silicon Valley aufgebaut, wo Apple, Google, Facebook ihren Sitz haben. Auch Tesla hat seinen Hauptsitz in der Nähe.
Tesla machte zuletzt mit einem stark steigenden Aktienkurs von sich reden. Das Unternehmen will weltweit expandieren, und legt dabei einen Schwerpunkt auf Deutschland.
Apple ist nicht der einzige mögliche Verbündete für Tesla
Apple gilt allerdings nicht als einzig möglicher Verbündeter für Tesla. Bisher hatte der von Elon Musk geführte Autobauer eher mit Google zu tun. So soll das Model S von Tesla bald mit dem Browser Chrome und dem Betriebssystem Android ausgestattet werden.
Dennoch ist auch die Nähe zu Apple groß. Tesla-Vizepräsident George Blankenship hat einst unter Steve Jobs die Apple-Stores entwickelt. Für Tesla gestaltete er ebenfalls die Verkaufsräume und kümmert sich um Kundenzufriedenheit. Zuletzt hatte Elon Musk außerdem den Apple-Manager Douglas Field abgeworben. Er soll neue Fahrzeuge entwickeln. Bei Apple hatte er MacBook Air, MacBook Pro und des iMac entwickelt.
In der Autoindustrie hatte es zuvor lange Zeit Spekulationen um eine Zusammenarbeit von Apple und Volkswagen (Kurswerte anzeigen) gegeben. Beide Konzerne planten gemeinsam ein iCar, hieß es. Doch um das Projekt ist es ruhig geworden. Immerhin gibt es eine Kooperation der Firmen bei der Ausstattung des Beetle.
Der Vorstoß des Berenberg-Analysten Ahmad, seinen Rat in Form eines offenen Briefes zu übermitteln, ist für Tim Cook nicht neu. Bereits in der vergangenen Woche hatte Hedgefonds-Manager Carl Icahn dem Apple-Chef öffentlichkeitswirksam ungebetene Ratschläge gegeben. Icahn fordert Cook auf, Aktien im Wert von 150 Milliarden Dollar zurückzukaufen, da die Apple derzeit unterbewertet sei.
Tesla-Chef Musk: "Wir machen eine Wette in Deutschland"
Tesla Model D: Im Oktober hat der US-Elektroautobauer Tesla sein neues "Model D" vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Version des "Model S Sedan" mit Allradantrieb und neuen Fahrerassistenzsystemen. Das "D" steht dabei für "Dual Motor". Der Sportwagen soll dadurch schneller beschleunigen.
Model S: Mit dem familientauglichen Elektroviertürer will Tesla aus der Nische fahren. In den USA ist das Fahrzeut seit Ende Juni 2012 im Verkauf, in Europa wurden die ersten Model S im September 2013 ausgeliefert. Gut 70.000 Euro kostet die Basisversion. Im Jahr 2014 will Tesla insgesamt 33.000 Model S verkaufen.
Komplette Eigenentwicklung: Die Karosserie hat Tesla von Grund auf selbst entworfen. Das Auto hat einen völlig flachen Unterboden, was der Aerodynamik zugute kommt, die Elektromotoren sind besonders effizient. Je nach gewähltem Batteriepack schafft das Model S mit einer Akkuladung zwischen 370 und 480 Kilometer - wie auch der Model-S-Test von manager magazin online zeigte.
Berühren statt Drehen: Auch im Inneren beweist Tesla Mut zur Innovation. Statt Knöpfen gibt es ein 17 Zoll großes Display, über das alle Funktionen gesteuert werden - von der Klimaautomatik über die Stereoanlage bis hin zur Fahrzeugabstimmung. Sogar die Tachoanzeige ist ein Bildschirm, der sich je nach Wunsch des Fahrers konfigurieren lässt.
Massig Platz: Der komplette Verzicht auf einen Verbrennungsmotor schafft viel Platz im Innenraum - bei Bedarf lässt sich etwa in das knapp 5 Meter lange Fahrzeug noch eine dritte Stuhlreihe mit zwei Notsitzen integrieren. Den freigewordenen Platz im Motorraum nutzt Tesla für einen Zusatzkofferraum. Den größten Kritikpunkt, die beschränkte Reichweite, kontert Tesla mit ...
Supercharger-Stationen: Im September 2012 hat Tesla den Aufbau eines USA-weiten Netzes von Schnelladestationen gestartet. In 30 Minuten sollen Akkus halb geladen sein, verspricht Tesla. Für Model S-Fahrer ist die Nutzung der Schnelladestationen kostenlos. In Europa startete Tesla im September 2013 den Supercharger-Bau, bis Ende 2014 sollen die wichtigsten europäischen Autobahnen abgedeckt sein.
Model X: Nächstes Projekt der Kalifornier ist ein Elektro-SUV auf Model S-Basis - mit aufsehenerregenden Flügeltüren. Erst vor kurzem zeigte Tesla einen Prototypen bei der Eröffnung eines neuen Tesla-Geschäfts. Das Fahrzeug soll nun im dritten Quartal 2015 in den Verkauf kommen und schlägt bei der Beschleunigung einen Porsche 911.
Elektro-Siebensitzer: Auch das Model X soll insgesamt bis zu sieben Personen Platz bieten, preislich dürfte es sich am Model S orientieren. Frühestens 2016 soll ein weiteres, preiswerteres Tesla-Einstiegsmodell für rund 30.000 Dollar auf den Markt kommen. Sicher ist das nicht - noch stellt Tesla erst die genauen Spezifikationen für seine dritte Modellreihe zusammen.
Hohe Anlaufverluste: Gebaut werden Teslas Fahrzeuge in einer ehemaligen Autofabrik von GM und Toyota im kalifornischen Fremont (im Bild), die Tesla Ende 2010 übernommen hat. Die Modellentwicklung und die Übernahme der Fabrik kosten viel Geld. Erst ab diesem Jahr will Tesla profitabel arbeiten und 21.000 Model-S-Elektroautos verkaufen. 2013 soll es schon die doppelte Anzahl werden. Tesla hält sich aber auch mit anderen Geschäften über Wasser ...
... so liefert Tesla etwa den Antriebsstrang für die Elektroautoversion des Toyota RAV4. Rund 100 Millionen Dollar kassiert Tesla dafür - und baut so ein lukratives Zuliefergeschäft mit dem japanischen Autoriesen auf, der sich bereits vor einiger Zeit bei Tesla eingekauft hat. Auch Daimler hält Anteile an Tesla und gehört ebenfalls zu Teslas Kundenstamm. Die Stuttgarter lassen sich von Tesla den Antriebsstrang für die Elektroautoversion der B-Klasse liefern.
Tesla Roadster: In Zukunft könnte es auch Ersatz für das Auto geben, mit dem Tesla bekannt wurde: Dem auf dem Lotus Elise basierenden Elektroauto Tesla Roadster. Vor einigen Monaten stellte Tesla die Fertigung des Roadsters zugunsten des Model S ein - in Deutschland waren bis vor kurzem noch Restexemplare erhältlich. Der Preis lag allerdings bei rund 100.000 Euro.
Komplette Eigenentwicklung: Die Karosserie hat Tesla von Grund auf selbst entworfen. Das Auto hat einen völlig flachen Unterboden, was der Aerodynamik zugute kommt, die Elektromotoren sind besonders effizient. Je nach gewähltem Batteriepack schafft das Model S mit einer Akkuladung zwischen 370 und 480 Kilometer - wie auch der Model-S-Test von manager magazin online zeigte.
Foto: Tesla MotorsTesla Roadster: In Zukunft könnte es auch Ersatz für das Auto geben, mit dem Tesla bekannt wurde: Dem auf dem Lotus Elise basierenden Elektroauto Tesla Roadster. Vor einigen Monaten stellte Tesla die Fertigung des Roadsters zugunsten des Model S ein - in Deutschland waren bis vor kurzem noch Restexemplare erhältlich. Der Preis lag allerdings bei rund 100.000 Euro.