Berliner paktieren mit Iren gegen Bofrost und Frosta Rocket Internet investiert in Tiefkühlkost

Von Martin Mehringer und Philipp Alvares de Souza Soares
Zugeschlipst: Rocket-Chef Oliver Samwer (Mitte) neben Mitvorstand Alexander Kudlich (l.) und Finanzvorstand Peter Kimpel Anfang Juni auf der Hauptversammlung des Internet-Investors.

Zugeschlipst: Rocket-Chef Oliver Samwer (Mitte) neben Mitvorstand Alexander Kudlich (l.) und Finanzvorstand Peter Kimpel Anfang Juni auf der Hauptversammlung des Internet-Investors.

Foto: AXEL SCHMIDT/ REUTERS

Ungewöhnliche Allianz: Rocket Internet greift mit Hilfe des irischen Nahrungsmittelriesen Kerry Group plc Unternehmen wie Bofrost und Frosta an. Die Berliner Start-up-Schmiede und der 6 Milliarden Euro Umsatz schwere Weltmarktführer für Nahrungsmittelzusatzstoffe und Aromen wollen ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, um Verbraucher mit Tiefkühlkost zu beliefern.

Der Antrag liegt dem Bundeskartellamt unter der Nummer B2-95/16 vor. Wie Insider berichten, soll Kerry eine achtstellige Summe investieren. Sitz des Gemeinschaftsunternehmens ist Berlin. Wann die Allianz in Deutschland startet, steht noch nicht fest. Zunächst müssen die Beteiligten auf eine Genehmigung der Kartellhüter warten. In Großbritannien lässt sich das Vorhaben jedoch bereits beobachten.

Mit einem kleinen Team feilt CEO Andreas Jaegle, der in Deutschland bereits am Aufbau des Essenlieferdienstes Foodora beteiligt war, seit Juni an Everdine. Das Konzept: Kunden können sich alle zwei Wochen mit wahlweise acht oder zwölf Gerichten beliefern lassen, die ohne künstliche Zusatzstoffe zubereitet und direkt eingefroren werden. Jedes Menü kostet 8 Pfund (9,25 Euro), die Zustellung erfolgt kostenfrei.

Mit Everdine demonstriert Rocket-Chef Oliver Samwer trotz der jüngsten Fehlschläge unverändert hohes Vertrauen in den schwierigen, aber aufgrund der Größe gleichzeitig verheißungsvollen Lebensmittelmarkt. Erst vor wenigen Monaten mussten die Samwer-Brüder den Marktplatz Bonativo schließen und sich mit Eatfirst aus Deutschland zurückziehen. Da kommen die Millionen aus Irland gerade recht.

Rocket Internet wollte sich auf Anfrage von manager-magazin.de nicht zu der Kooperation äußern.

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