Peter Thiel während des Parteitags der Republikaner im Juli dieses Jahres
Foto: J. Scott Applewhite/ APDonald Trumps Stern sinkt. Der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner fällt in Umfragen hinter seine demokratische Rivalin Hillary Clinton zurück. Der Mann stand zuletzt wegen seines Skandalvideos heftig in der Kritik.
Eine ganze Reihe von Frauen erklärten öffentlich, Trump habe sie sexuell belästigt, was dieser bestreitet. Führende Republikaner wandten sich daraufhin von Trump ab. Auch einflussreiche Parteispender , forderten die Parteiführung auf, sich von Trump zu trennen.
Ganz anders Peter Thiel. Der nicht minder schillernde milliardenschwere Investor hatte schon mit einem spektakulären Auftritt während des Republikaner-Parteitags für Trump Position ergriffen. Jetzt unterstützt er den umstrittenen Politiker und Immobilibien-Mogul auch finanziell in der heißen Phase vor den Wahlen. Genau genommen mit 1,25 Millionen Dollar, berichtet die New York Times unter Berufung auf einen Insider.
Thiel, Mitgründer von Paypal und Palantir sowie Investor der ersten Stunde von Facebook zählt zu den wenigen Trump-Unterstützern in der High-Tech-Community, wo der Republikaner keinen guten Ruf genießt. Ungeniert polemisiert der Kandidat gegen Ausländer und Einwanderung, wo Konzerne doch auf die Expertise und das Knowhow der High-Potentials aus dem Ausland angewiesen sind.
Die Konsequenz: Apple, Amazon & Co. halten ihre Schatullen für den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten geschlossen. Gerade mal 300.000 Dollar an Wahlkampf-Unterstützung konnte Trump mit Kampagnen hier einfahren, berichtet die New York Times.
Insofern zählt Thiel mit seiner Zuwendung auf der Trump-Spendenliste plötzlich zu den herausragenden Unterstützern. Einer der größten Geber ist dem Bericht zufolge Robert Mercer. Der Computer-Wissenschaftler und Chef des Hedgefonds Renaissance hätte zusammen mit seiner Tochter Rebekka Trump bislang mit 15,5 Millionen Dollar unterstützt, berichtet die Zeitung weiter. Geoffrey Palmer, ein Entwickler aus Los Angeles, soll Trump zwei Millionen Dollar gegeben haben.
Thiels Vermögen wird auf rund drei Milliarden Dollar geschätzt. Sprecher von Thiel und Trump wollten sich gegenüber der Zeitung nicht äußern und verweigerten jedweden Kommentar.
Als Mitgründer von Paypal und Palantir sowie erster Investor von Facebook ist Peter Thiel eine Legende im Silicon Valley, wo Donald Trumps Beliebtheit im nicht messbaren Bereich rangiert. Dennoch hat sich der deutschstämmige Unternehmer für Trump gewinnen lassen - nicht nur als Delegierter, sondern auch noch einer der Hauptredner auf dem Repbulikaner-Parteitag. Etwas fehl am Platz wirkt der überzeugte Libertäre schon.
Baumogul Trump erschien überraschend schon zum Auftakt der viertägigen Konferenz in der Quicken Loan Arena von Cleveland. Er hatte sich eine Riesenshow erhofft - doch schon der erste Tag zeigte einmal mehr, wie tief zerstritten die Partei derzeit ist.
Für Aufsehen sorgte zunächst Trumps Ehefrau Melania, die in einer Rede zur Einheit der Nation aufrief - stellenweise wortwörtlich ebenso, wie das Michelle Obama 2008 getan hatte.
Trump wollte bewusst eine weniger ernsthafte Konferenz, um den Unterhaltungswert zu steigern. In weiteren Rollen beispielsweise die Soap-Opera-Schauspielerin Kimberlin Brown ...
... und Kampfsportfunktionär Dana White. Trumps Auswahl zielte vor allem auf Siegertypen ab ...
Einen Auftritt von Boxpromoter Don King konnten ihm die Parteistrategen noch ausreden, weil der einmal wegen Totschlags verurteilt wurde. Der Heroe tauchte trotzdem in Cleveland auf.
Kaum skurriler war der nicht geplante Auftritt von Fernseh-Comedian Stephen Colbert, der die Bühne als erster enterte.
Für den seriösen Teil der Partei sollte Chris Christie sprechen, Gouverneur von New Jersey. Er fiel aber eher auf, indem er eine Fernsehjournalistin anflirtete und den Parteitag zu einer Art Schauprozess gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton anstachelte ("Schließt sie weg!"). Zugleich musste er verkraften, trotz seines frühen Lagerwechsels zu Trump doch nicht als Vizepräsident in Betracht gezogen zu werden ...
Den Job hat Trump jetzt für Mike Pence aus Indiana vorgesehen. Von dem sind Trump-inkompatible Äußerungen überliefert, die Republikaner müssten weiter für Handelsabkommen zusammenstehen und ein Einreiseverbot für Muslime sei "beleidigend und verfassungswidrig". Aber alle anderen Kandidaten harmonierten eben noch schlechter mit "The Donald".
Als unterlegener Rivale im Vorwahlkampf bekam der ultrakonservative Ted Cruz am Mittwoch einen Redeplatz zur besten Sendezeit - und verweigerte Trump demonstrativ seine Unterstützung, zum großen Entsetzen vieler im Saal. "Wählt nach eurem Gewissen", gab der Texaner seinen Anhängern von der religiösen Rechten mit.
Auffällig auch, wer nicht auf der Bühne steht: Zum Beispiel John Kasich, Gouverneur des Gastgeberstaats Ohio und im Vorwahlkampf Trumps Rivale. Der Ex-Lehman-Banker hatte zeitgleich mehrere Termine in Cleveland, nur nicht auf dem Parteitag. Das Trump-Lager erklärte Kasich für unerwünscht und verprellte die Partei in dem möglicherweise wahlentscheidenden Staat.
Die noch lebenden republikanischen Ex-Präsidenten (beide namens Bush) wollen ebenso wenig mit der Trump-Show zu tun haben wie die Kandidaten der vergangenen beiden Wahlen. Mitt Romney denkt sogar laut über eine Unterstützung der Libertären Partei als Alternative nach.
Er musste erscheinen: Parlamentspräsident Paul Ryan hat als höchstrangiger Vertreter der Partei den Vorsitz - und die Rolle, Trump offiziell zum Kandidaten zu erklären. Den Mann, der er noch vor Monaten als "Rassist wie aus dem Lehrbuch" bezeichnete und dem er lange die Unterstützung verweigerte.
Als führenden Wirtschaftsvertreter konnte die Parteitagsregie noch den Casino-Besitzer Phil Ruffin gewinnen - und eben Peter Thiel.
Als Mitgründer von Paypal und Palantir sowie erster Investor von Facebook ist Peter Thiel eine Legende im Silicon Valley, wo Donald Trumps Beliebtheit im nicht messbaren Bereich rangiert. Dennoch hat sich der deutschstämmige Unternehmer für Trump gewinnen lassen - nicht nur als Delegierter, sondern auch noch einer der Hauptredner auf dem Repbulikaner-Parteitag. Etwas fehl am Platz wirkt der überzeugte Libertäre schon.
Foto: AFPAls unterlegener Rivale im Vorwahlkampf bekam der ultrakonservative Ted Cruz am Mittwoch einen Redeplatz zur besten Sendezeit - und verweigerte Trump demonstrativ seine Unterstützung, zum großen Entsetzen vieler im Saal. "Wählt nach eurem Gewissen", gab der Texaner seinen Anhängern von der religiösen Rechten mit.
Foto: Carolyn Kaster/ APEr musste erscheinen: Parlamentspräsident Paul Ryan hat als höchstrangiger Vertreter der Partei den Vorsitz - und die Rolle, Trump offiziell zum Kandidaten zu erklären. Den Mann, der er noch vor Monaten als "Rassist wie aus dem Lehrbuch" bezeichnete und dem er lange die Unterstützung verweigerte.
Foto: JOE RAEDLE/ AFP