Ellison enttäuscht Anleger
Oracle laufen die Kosten aus dem Ruder
Galoppierende Kosten und stagnierende Verkäufe neuer Software-Lizenzen machen Oracle zu schaffen. Der Gewinn des SAP-Rivalen ist in seinem vierten Geschäftsquartal geschrumpft. Anleger strafen die Aktie ab.
San Francisco - Der Softwarekonzern Oracle hat die Erlöse in seinen zukunftsträchtigen Segmenten nicht steigern können und damit die Anleger enttäuscht. Für das vierte Quartal gab der SAP-Rivale am späten Donnerstagabend nach US-Börsenschluss für den Verkauf von neuer Software und Internet-Abos einen unveränderten Wert zum Vorjahr an.
Die Segmente sind von besonderer Bedeutung, weil der Verkauf neuer Programme mit langfristigen und lukrativen Wartungsverträgen einhergeht. Das US-Unternehmen lag damit am unteren Ende der eigenen Erwartungen in einer Spanne, die bis zu einem Plus von zehn Prozent gereicht hatte. Die Oracle-Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 6 Prozent.
Experten zeigten sich von den Ergebnissen in ersten Reaktionen verblüfft. "Da fällt einem schon die Kinnlade runter", sagte Dan Ives von FBR. Eigentlich falle das vierte Quartal bei Oracle immer besonders stark aus. "Das ist etwa so, wie Spaniens Ausscheiden aus der Weltmeisterschaft noch in der ersten Woche."
Für das Vierteljahr bis Mai gab Oracle einen Gesamtumsatz von 11,3 Milliarden Dollar bekannt, ein Plus von 3 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten jedoch mit 11,48 Milliarden Dollar gerechnet.
Stagnierende Verkäufe und zugleich galoppierende Kosten für den Ausbau des Cloud-Geschäfts führten dazu, dass der Gewinn geringer ausfiel. Unter dem Strich rutschte der Nettogewinn um 4 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro Euro) ab.