Gerade außer Dienst und dann das: Oracle-Chef Larry Ellison hatte zum Herbst vergangenen Jahres sein Amt aufgegeben und muss nun einen drastischen Gewinnrückgang für das vierte Geschäftsquartal (Ende Mai) zur Kenntnis nehmen
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Der US-Softwarehersteller Oracle kann die Auswirkungen des starken Dollar nicht kompensieren. Der Gewinn brach im vierten Geschäftsquartal um rund 24 Prozent auf 2,76 Milliarden Dollar ein, wie der SAP -Rivale am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte.
Der Umsatz ging um etwa 5 Prozent auf 10,71 Milliarden Dollar zurück. Oracle machte nicht nur der kräftige Anstieg des Dollarkurses zu schaffen, sondern auch niedrigere Einnahmen aus dem Geschäft mit neuen Software-Lizenzen. Anleger verkauften die Aktie in Massen. Nachbörslich gab das Oracle-Papier 7 Prozent nach.
Im Sog des Kurssturzes gaben am Donnerstagmorgen die Aktien von SAP bei vorbörslich 1,6 Prozent nach und waren damit bei Lang & Schwarz schwächster Wert im Dax.
Lediglich der Umsatz im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft - also dem Verkauf von Software und Plattform-Dienstleistungen im Internet - legte um 29 Prozent auf 416 Millionen Dollar zu. Zuletzt nahm der Wettbewerb im Cloud-Markt deutlich zu und Oracle muss sich gegen jüngere Anbieter wie Salesforce zur Wehr setzen.
Die Computer- und IT-Branche befindet sich in einem Wandel. Das traditionelle Geschäft wird schwieriger, dafür wird die Technologiewelt zunehmend vom Internet dominiert. Wie Konkurrenten wie SAP, Hewlett-Packard, Cisco und IBM pumpt deshalb auch Oracle viel Geld in das Cloud-Computing, bei dem Kunden Speicher- und Softwaredienstleistungen von Rechenzentren ins Internet verlagern und dort mieten, statt zu kaufen.
Für das laufende Quartal rechnet Oracle mit einem Gewinn von 56 bis 59 Cent je Aktie. Damit blieb der Konzern jedoch hinter den Analystenerwartungen von 61 Cent pro Anteilsschein zurück.