Der Videospiele-Spezialist Nintendo will mit Technik zur Auswertung von Gesundheitsdaten in einen neuen Geschäftsbereich vorstoßen und damit in einen bereits hart umkämpften Markt.
Nintendos Traum: Die Japaner wollen über Mikrowellen-Sensoren die Vital-Daten der Nutzer messen. Die Daten würden auf Nintendos Servern ausgewertet werden
Foto: Nintendo
Tokio - Als erstes Produkt kündigte Nintendo-Chef Satoru Iwata ein Gerät an, das Informationen über den Schlaf auswerten soll. Das kleine Kästchen solle neben dem Bett platziert werden und mit Hilfe von Mikrowellen-Sensoren Körperbewegungen, Atem-Rhythmus und Herzfrequenz aufzeichnen, hieß es am Donnerstag. Die Daten sollen auf Nintendo-Servern ausgewertet werden, die Nutzer können dann etwa Empfehlungen zu Ernährung oder Schlafzeiten bekommen.
Der Service soll mit einem Abo-Modell finanziert werden und voraussichtlich 2016 starten. Die Schlaf-Kontrolle soll ein Teil der neuen Angebote unter dem Schlagwort "Quality of Life" (Lebensqualität) sein. Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass
Nintendo neue Erlösquellen außerhalb des Spielegeschäfts sucht.
Das Traditionsunternehmen meldete für das vergangene Quartal zwar einen überraschenden Gewinn, kämpft aber weiterhin mit Problemen im Kerngeschäft. So verkaufte sich die Spielekonsole Wii U zuletzt zwar etwas besser, aber die Playstation 4 von Sony und die Xbox One von Microsoft liegen immer noch weit vorn.
Auch im neuen Segment droht den Japanern ein harter Wettbewerb. US-Konzerne wie
Apple,
Google oder
Microsoft, aber auch die asiatische Konkurrenz wie
Sony oder
Samsung wollen mit neuen Geräten und Software die Gesundheitsdaten der Nutzer messen. Nintendo sieht den eigenen Wettbewerbsvorteil allerdings darin, dass Nutzer kein zusätzliches Gerät mit sich herumtragen müssten.
Nintendos Traum: Die Japaner wollen über Mikrowellen-Sensoren die Vital-Daten der Nutzer messen. Die Daten würden auf Nintendos Servern ausgewertet werden