Karriere-Fragebogen von André Mörker Wie man vom Verkäufer zum Herr der Influencer wird
Vor etwas weniger als zehn Jahren erkannte André Mörker, welches Potenzial in Social-Media-Stars liegt - und gründete seine eigene Influencer-Agentur. Die ist mittlerweile zu einer der Größen im deutschen Geschäft geworden - mit Reichweiten-Stars wie Shirin David oder den Lochis im Portfolio.
Mit manager-magazin sprach Mörker, dessen Agentur mittlerweile zur Social-Chain-Gruppe von Georg Kofler gehört, über seinen Werdegang, prägende Erfahrungen und die Entwicklung der Branche. Begleitend zum "Neue Deutsche Karrieren"-Podcast hat er unseren Karriere-Fragebogen ausgefüllt. Hier die Antworten:
Was machen Sie beruflich?
Ich bin Gründer und Geschäftsführer einer Social Media und Influencer Marketing Fullservice Agentur.
Wie kam es dazu?
Zufall. Nach einem Job beim Radio und darauffolgend in einer Affiliate-Marketing -Agentur kam das eine zum anderen. Netzwerk aus Artists, Managements und Kunden. Die Reichweite dieser ehemaligen Freunde (Musiker und TV Stars) auf Facebook musste vermarktet werden und so kam ich auf die Idee Online-Produkte bei damals großen Facebook Seiten wie Daniel Aminati etc. zu platzieren. Die besonders erfolgreichen Videos, u.a. von Daniel Aminati sind noch heute live und die URL zum Angebot ist noch heute aktiv und generiert Werbeumsätze. Und das war 2013 oder 14.
Warum sind Sie das immer noch?
Wir wachsen, es macht immer noch Spaß und wurde bis heute nicht langweilig. Und auch, weil sich Partner, Kunden und Kollegen auf mich verlassen. Schauen sie sich an wie sich das Influencer Marketing entwickelt hat. Schätzungen seriöser Wirtschaftsinstitute nach wird die Branche in 2020 einen Umsatz von 2 Milliarden Euro machen. Und als Mann der ersten Stunde (ab 2011) will ich natürlich weiterhin daran beteiligt sein. Es ist unglaublich zu sehen, welche Entwicklung wir, aber auch die ganze Branche genommen hat und immer noch nimmt.
Wenn Sie das nicht geworden wären oder nicht hätten werden können - wofür würden Sie dann am liebsten arbeiten?
Meine zweite große Leidenschaft sind Autos und der Motorsport. Ich wäre wohl Testfahrer, Rennfahrer oder Zauberer mit eigener Show in Vegas.
Warum Druck hilfreich sein kann
Wo überlassen Sie nichts dem Zufall?
Ich glaube nicht an Zufälle. Ich stehe jeden Tag früh auf, schlafe im Schnitt 5 bis 6 Stunden pro Tag und versuche, in allem das Beste zu geben. Das gelingt natürlich nicht immer. Aber es muss auch noch etwas Platz bleiben sich immer weiter zu entwickeln.
Was hat Ihre Kindheit geprägt, was Ihre Jugend?
Mein strenger Vater. Meine Kindheit war geprägt von Verboten, Angst, Fehler zu machen, und immer viel mehr zu tun als Freunde und Schulkollegen - um Anerkennung des eigenen Vaters zu bekommen.
Wann sind Sie am glücklichsten?
Wenn ich Zeit mit meiner kleinen Tochter verbringen kann und mich mit Freunden treffe.
Und wann am besten?
Wenn ich unter Druck stehe. Ein ehemaliger Vorgesetzter sagte vor etwa 20 Jahren mal zu mir: "Du bist am besten, wenn es voll ist, und leider der schlechteste, wenn nichts zu tun ist!" Das war in der Zeit als General Manager in der Systemgastronomie. Er meinte damit, dass ich die Ruhe bewahren und Strukturen und Organisation nicht aus den Augen verliere, wenn der Laden gut gefüllt war. Dieser "Spruch" hat mich stark geprägt. Und leider ist er wohl bis heute noch wahr.
Welche drei Dinge sind unerlässlich, damit Sie arbeiten können?
Ein gutes Team von zuverlässigen und top motivierten Kollegen und Mitarbeitern. Internet und ein guter Umgang miteinander. Es sind primär zwischenmenschliche Dinge und kollegiales Verhalten, die mich motivieren. Wenn das "Miteinander" stimmt und ich weiß, dass ich Leute an meiner Seite habe, die jeden Tag ihr Bestes geben wollen und sich von Risiken nicht abhalten lassen, dann kann man alles schaffen!
Ihr größter Erfolg?
Die meisten Menschen in meiner Situation würden jetzt wohl sagen, dass es die Beteiligung der Social Chain AG an meiner Firma sein muss. Das war natürlich auch ein bedeutender und wundervoller Moment. Solche tollen und erfahrenen, erfolgreichen Menschen und Mentoren an der Seite zu haben, ist schon wirklich phantastisch. Ich kann nur immer private Themen nicht ausblenden, wenn es um Erfolg und Misserfolge geht. Denn das größte Glück und die größte Freude habe ich, wenn ich mit den Menschen, die ich liebe und die mir am meisten bedeuten, tolle Zeiten verbringen kann.
Der beste Rat
Wie haben Sie das geschafft?
Das Leben ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Ich glaube, dass es wichtig ist zu akzeptieren, dass Scheitern zum Leben dazu gehört. Sowohl zum privaten aber vor alle auch zum geschäftlichen Leben. Weltmeister werden ist "einfach". Weltmeister bleiben ist schwer. Eines Tages liegt man am Boden. Die einen stehen sofort wieder auf und gewinnen den Kampf. Andere lassen sich dann von Ängsten leiten aufzugeben. Ich gehöre zu den Menschen, die sich nicht abhalten lassen von Niederschlägen und den Meinungen anderer. Wenn ich an etwas glaube, ziehe ich es durch.
Und Ihr größter Fehler?
Ich bin ein durchweg positiver Mensch. Deswegen fällt mir jetzt auch nicht ein, was der größte Fehler bisher war. Wahrscheinlich eine kommerzielle Sache - irgendein Kauf von einem völlig überteuerten "Gimmick", das sein teures Geld nicht wert war.
Was würden Sie gern besser können?
Ich hätte gerne in manchen Situationen etwas mehr Geduld. Ich bin wohl der vielleicht ungeduldigste Mensch der Welt.
Was war der beste Rat, den Sie je bekommen haben?
Der kam wahrscheinlich von Scooter. "It is nice to be important. But it's more important to be nice." Ein anderer Rat, wahrscheinlich würde er es selbst gar nicht so bezeichnen, kam von Dr. Georg Kofler in einem eigentlich ganz lustigen privaten Gespräch über politische Themen. Er sagte: "Wenn man Politik für Randgruppen macht, dann darf man sich nicht wundern, wenn man Mehrheiten verliert."
Welchen Ihrer Charakterzüge mögen Sie an sich selbst am liebsten?
Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit.
Ihr Lieblings-Charakterzug bei anderen Menschen?
Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit
Was war Ihr jüngster Lustkauf?
Oculus Quest. Das ist eine so eine Virtual Reality Brille.
Wovor haben Sie Angst?
Unheilbare Krankheiten bei Freunden und Familienmitgliedern.
Was tun Sie dagegen?
Ich rede über gesundes Essen und nehme mir vor, viel Sport zu machen. Ich sollte aber langsam auch mal damit anfangen...
... und die nächste Herausforderung
Was ist Ihre nächste Herausforderung?
Wir wollen weiter wachsen und brauchen stetig neue Kollegen. Die größte Herausforderung, seitdem wir mit der Firma nach Berlin gezogen sind, ist das Recruiting und das Finden von kompetenten und motivierten Mitarbeitern. Wir zahlen überdurchschnittliche Gehälter, geben überdurchschnittlich viel Urlaub, bieten überdurchschnittlich schnelle Aufstiegschancen in der ganzen Gruppe. Dementsprechend zieht das natürlich viele Leute mit beeindruckender Vita an, die am Ende jedoch nicht zu uns und unserem Start-up-Charakter passen.
Womit kann man Ihnen eine Freude machen?
Ich liebe schnelle Autos, gutes Essen, tollen Wein und Zeit mit Freunden und Familie.
Woran glauben Sie?
Ich glaube an die Kraft des Unterbewusstseins. Ein Buch dazu von Dr. Joseph Murphy kann ich wirklich jedem nur empfehlen.
Hier hören Sie die Podcast-Folge mit André Mörker:
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