Lakestar-Chef Klaus Hommels
Foto: Getty ImagesDer deutsche Technologie-Investor Klaus Hommels plant, einen der größten Fonds für Start-up-Investments in Europa aufzulegen. Dafür wolle der 51-Jährige etwa 800 Millionen Dollar einsammeln, berichtet Bloomberg unter Berufung auf Insider. Lakestar kommentierte die Pläne nicht.
Gelingt das Vorhaben, wäre der neue Lakestar-Fonds mit mehr Kapital gefüllt als der des schwedischen Risikokapitalgebers Atomico. Die Gesellschaft des Skype-Mitgründers Niklas Zennström schloss ihr Vehikel vergangenes Jahr mit 765 Millionen Dollar.
Bisher ist in Europa nur ein Tech-Fonds größer: der mit einer Milliarde Euro gefüllte "Rocket Internet Capital Partners" des Berliner Unternehmens Rocket Internet.
Daran könnte aber Hommels neuer Fonds heranreichen. Laut einem Bericht von Gruenderszene.de sollen nicht nur 800 Millionen Euro für Investments in bereits größere und reifere Tech-Start-ups eingesammelt werden. Zusätzlich sei geplant, 200 Millionen Euro für Investments in junge Start-ups zu beschaffen.
Hommels wurde unter anderem durch seine Beteiligungen an dem Musikstreamingdienst Spotify und dem sozialen Netzwerk Facebook bekannt. Aktuell gehören Unternehmen wie der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna und die britische Start-up-Bank Revolut zum Portfolio von Lakestar. 2015 hatte der Wagniskapitalgeber für seinen Vorgängerfonds 350 Millionen Euro Kapital bekommen.
Wie am Montag bekannt wurde, wird der amerikanisch-britische Investor Index Ventures nun ebenfalls eine Menge neues Kapital in den Markt spülen. Das 1996 gestartete Unternehmen hat insgesamt 1,65 Milliarden US-Dollar für zwei Start-up-Fonds gesammelt.
11. Tengelmann Ventures
Tengelmann Ventures ist der Investmentarm des gleichnamigen Einzelhandelsunternehmens. Er wurde von dem verschollenen ehemaligen Firmenchef Karl-Erivan Haub im Jahr 2009 aufgesetzt und hat laut der Analyse der Beratungsfirma GP Bullhound bisher fünf Technologieunternehmen in Europa mitfinanziert, die mit Milliarden bewertet sind.
10. Temasek Holdings
Die Investmentgesellschaft Temasek aus Singapur wurde bereits 1974 gegründet und bewertet ihr Portfolio mit 275 Milliarden US-Dollar. Sie geht neuerdings immer mehr Beteiligungen in Europa ein. Fünf davon haben Milliardenstatus erreicht, dazu gehört der britische Kreditmarktplatz Funding Circle. Im Bild: Temasek-CEO Ho Ching.
9. Kinnevik AB
Auf digitale Konsumentengeschäfte fokussiert sich die Investmentgesellschaft aus Stockholm unter CEO Georgi Ganev (im Bild). Kinnevik besteht bereits seit 1936 und verwaltet Assets über etwa zehn Milliarden Euro. Der Investor hat bisher Anteile an fünf europäischen Milliardenunternehmen gehalten. Einige Jahre lang arbeitete Kinnevik besonders eng mit dem Berliner Unternehmen Rocket Internet zusammen und finanzierte in dem Zuge unter anderem die Möbel-Start-ups Westwing und Home24, das kürzlich an die Börse ging.
8. HV Holtzbrinck Ventures
Ebenfalls an fünf milliardenbewerteten Tech-Unternehmen hat sich Holtzbrinck Ventures beteiligt. Der im Jahr 2000 gegründete Risikokapitalgeber aus Berlin verwaltet Assets von etwa einer Milliarde Euro.
7. Rocket Internet
Sechs Firmen, die Milliarden wert sind, stehen im Portfolio des Berliner Investors Rocket Internet. Das börsennotierte Unternehmen hatte ursprünglich selbst Start-ups gegründet. Die Idee war, die jungen Firmen mit Gewinn zu verkaufen. Diese Geschäftsaktivität hat CEO Oliver Samwer (im Bild) zuletzt allerdings klar in den Hintergrund gerückt.
6. Balderton Capital
Die Briten investieren seit dem Jahr 2000 in Tech-Unternehmen und haben sich bis heute an sechs europäischen Einhörnern beteiligt. Im Bild: General Partner Suranga Chandratillake.
5. Insight Venture Partners
Der amerikanische Wagniskapitalgeber hat nach eigenen Angaben seit 1995 18 Milliarden US-Dollar eingesammelt, um diese in Tech-Unternehmen zu investieren. In Europa investierte Insight Venture Partners bisher in sieben sogenannte Einhörner, also Start-ups mit Milliardenbewertung. Im Bild: Hilary Gosher, Mitglied der Geschäftsführung.
4. DST Global
An neun europäischen Unternehmen der Größenordnung ist der Investor DST Global aus Hongkong beteiligt. Er gibt vor allem Geld an bereits größere Firmen. Gründer ist der russisch-israelische Tech-Investor Yuri Milner (im Bild), der mit DST schon Facebook, Twitter und Alibaba finanzierte.
3. Baillie Gifford
Die schottische Investmentgesellschaft besteht seit 1908 und verwaltet Assets in Höhe von etwa 200 Milliarden Euro. Sie ist ebenfalls an neun der wertvollsten europäischen Tech-Unternehmen beteiligt. Dazu gehört die Berliner Gebrauchtwagenplattform Auto1.
2. Accel Partners
Accel hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Palo Alto. Der Investor gibt seit 1983 Geld an Start-ups. In Europa hat Accel bisher neun Tech-Unternehmen finanziert, die mindestens eine Milliarde Dollar wert wurden, zum Beispiel das britische Essensliefer-Start-up Deliveroo. Im Bild: Accel-Partner Philippe Botteri.
1. Index Ventures
Die meisten Beteiligungen an den Milliardenunternehmen in Europa hat sich der Investor Index Ventures gesichert: 15. Dazu gehört der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen, der vor Kurzem den Schritt an die Börse ging. Index sitzt in London und San Francisco und gibt an, seit dem Start 5,7 Milliarden Dollar Kapital für Investments eingesammelt zu haben. Neil Rimer (im Bild) hat die Gesellschaft im Jahr 1996 mitgegründet.