Ex-Motorola-Manager
Jha wird neuer Chef von Global Foundries
Der Halbleiterhersteller Global Foundries, der auch ein Werk in Dresden betreibt, hat einen neuen Chef: Ex-Motorola-Manager Sanjay Jha. Er soll Global Foundries auf Wachstum trimmen - mit Milliardeninvestitionen.
Tablet-Nutzer: Steigender Bedarf für Auftragsfertiger
Foto: Corbis
Hamburg - Neuer Chef des Chipherstellers Global Foundries wird der Ex-Motorola-Manager Sanjay Jha. Der bisherige Unternehmenslenker Ajit Manocha kehrt in seine frühere Position als Berater des Eigentümers ATIC zurück, wie Global Foundries in Milpitas im US-Bundesstaat Kalifonien mitteilte. "Ich bin begeistert, ein Unternehmen mit einer solchen Erfolgsbilanz zu leiten in einer Industrie, die ich kenne und liebe", sagte Jha.
Global Foundries betreibt unter anderem ein Werk in Dresden. Das Unternehmen fertigt Prozessoren für Smartphone- und Tablet-Hersteller. Nach Angaben des IT-Portals "ZDNet" steht Global Foundries auch in Verhandlungen mit
Apple. Der iPhone- und iPad-Hersteller erwägt demnach, künftig bestimmte Halbleiter von Global Foundries produzieren lassen.
Jha soll das weitere Wachstum des Unternehmens forcieren. So plant Global Foundries nach Reuters-Informationen in den kommenden zwei Jahren Investitionen von neun bis zehn Milliarden Dollar. Damit soll vor allem das Werk in Malta im US-Bundesstaat New York ausgebaut werden, aber auch die Standorte in Singapur und Dresden.
Zwar wächst die Chipindustrie nicht mehr so stark wie vor Jahren. Das Geschäft mit Desktop-PC schwächelt, weil Kunden auf mobile Geräte umsteigen. Global-Foundries-Eigentümer ATIC sieht jedoch einen weiterhin steigenden Bedarf für Auftragsfertiger, da die Gerätehersteller ihre Produktion zunehmend auslagerten.
Ex-Infineon-Chef Ulrich ebenfalls im Gespräch
Reuters zufolge war in den Halbleiterindustrie kürzlich noch spekuliert worden, dass Jha das Ruder bei
Intel übernehmen könnte. Allerdings ging der Chefposten des US-Chipherstellers an Brian Krzanich.
Jha hatte bis 2012 als Motorola-Chef den Handyhersteller zunächst in zwei Sparten aufgespalten und anschließend das Mobilgeschäft an
Googleverkauft. Zuvor hatte Jha die Geschäfte des Halbleiterherstellers Qualcomm geleitet. Im Gespräch für den Chefposten bei Global Foundries war neben Jha auch der frühere Infineon-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schumacher gewesen, inzwischen Chef des Lichttechnikers
Zumtobel.
Global Foundries ist im Besitz der Advanced Technology Investment Company (ATIC) aus Abu Dhabi. Der Chiphersteller und bisheriger Miteigentümer
AMDhatte sich 2012 aus dem Joint Venture zurückgezogen.