Facebook lässt ungern Blicke hinter die Kulissen zu - anders als es dieses Wandgemälde auf dem Firmengelände im kalifornischen Menlo Park vermuten lässt.
Foto: Jeff Chiu/ APAntonio Garcia Martínez hat bei Facebook gearbeitet - und mit dem ehernen Gesetz der Firma gebrochen, nicht über Interna zu sprechen. In seinem jüngst auf Englisch erschienenen Buch "Chaos Monkeys" erzählt der Manager, wie es auf dem Campus wirklich zugeht, wie es war, für Mark Zuckerberg zu arbeiten, und welche skurrilen Ausprägungen der Arbeitsalltag dort hat. Der deutschen "Zeit" gab er ein ausführliches Interview.
Bei Facebook arbeitete Martinez nur zwei Jahre - dann wurde er gefeuert. Aber die Zeit hat offenbar ausgereicht, um einen Anekdotenschatz für knapp 500 Seiten zu kompilieren. Die Mutter aller Social-Media-Unternehmen aggregiert zwar hemmungslos Daten ihrer Nutzer, setzt aber bei den eigenen Angestellten offenbar auf totale Verschwiegenheit. Martinez berichtet, bereits an seinem ersten Tag habe er am Empfang eine Vereinbarung unterzeichnen müssen, dass er niemandem jemals erzählen würde, was er drinnen gesehen habe.
Einen gewissen Respekt kann Martinez auch im Nachhinein nicht verhehlen. Bei Facebook sei es nicht gewesen wie bei den "Twitter-Hipstern in Downtown San Francisco, bei denen Kombucha-Tee aus dem Wasserhahn kam" - es werde ernsthaft gearbeitet, bis zu 14 Stunden am Tag, gerne sieben Tage die Woche, selbst auf der Toilette habe man aus der Nachbarkabine noch Computergeräusche gehört. Zuckerberg selbst sei okay, nur die "FoZ" (friends of Zuckerberg) hätten mit ihrer Arroganz genervt. Zuckerberg selbst sei ein natürliches Alphatier, aber "ein schlechter Redner" und an Geld überhaupt nicht interessiert - finanzielle Fragen habe er komplett an Sheryl Sandberg delegiert.
Das Unternehmen habe eine eigene Posterpresse unterhalten, um zentrale Propaganda-Botschaften an die Wand und in die Köpfe der Angestellten zu bekommen: "Make an impact! Go fast and break things! Done is better than perfect. Get in over your Head." Sein Einstiegsgehalt sei "nicht so hoch" gewesen - 550.000 US-Dollar nach Steuern, entscheidend seien dabei die Unternehmensanteile gewesen, das Grundgehalt habe 175.000 Dollar betragen. Im Unternehmen werde kein Geburtstag gefeiert - sondern nur der "faceversary", der Jahrestag des ersten Tags bei Facebook.
Martinez ist noch immer eifrig bei Facebook aktiv
Martinez hatte seine Karriere bei der Investmentbank Goldman Sachs begonnen und war nach der großen Finanzkrise ins Silicon Valley gewechselt, wo er zunächst für das Startup Adchemy arbeitete. 2011 gründete er Adgrok, das er an Twitter verkaufte. Im selben Jahr wurde er Produktmanager bei Facebook, zwei Jahre später gefeuert. CNN Money hatte sein Buch im Juni verrissen - es sei aus der Perspektive eines Mannes geschrieben, der es genieße, Brücken hinter sich zu verbrennen.
Seine eigenen Kinder will Martinez von Facebook so weit wie möglich abschotten: "Sie sollen in der Realität einer kleinen Gemeinschaft aufwachsen, nicht in einer Simulation dieser." Trotz seiner Kritik ist Martinez selbst noch immer eifrig bei Facebook aktiv - unter anderem, um immer wieder sein Buch zu bewerben. Und um Trivia aus seinem eigenen Leben zu teilen, wie es der eigentliche Sinn und Zweck des Netzwerks ist - so schrieb er am 13. September: "Once again come out of a hipster barber shop resembling an Oberstürmbannführer (sic). What is with men's styling these days?"
Hier ein Interview, das Martinez dem amerikanischen Sender CBS gab:
Dieser Mann wurde kürzlich mit einem Jahresgehalt für 2015 von fast 100 Millionen Dollar als Topverdiener unter den CEOs in den USA geoutet. Es ist Dara Khosrowshahi, Chef des Reisevermittlers Expedia. Ein neues Ranking der Karriereplattform Glassdoor zeigt nun: Gemessen an der Beliebtheit bei den Mitarbeitern belegt Khosrowshari in den Vereinigten Staaten immerhin Platz 21.
Auf der Plattform Glassdoor können Mitarbeiter Beurteilungen zu ihren Chefs und Vorständen abgeben. Kumuliert ergibt sich daraus ein Gesamtbild, das sich auch als Beliebtheitsranking darstellen lässt. John Legere etwa, von T-Mobile USA, steht darauf auf Platz zwölf.
Auch Apple-Chef Tim Cook hat es auf die vorderen Plätze geschafft, genauer: Rang acht.
Im Vorjahr noch auf Platz eins, dieses Mal abgerutscht auf Platz sieben: die Google-Gründer Larry Page (l.) und Sergey Brin.
Platz sechs: Marc Benioff vom Cloud-Anbieter Salesforce.
Jeff Weiner, Chef der Netzwerkplattform LinkedIn, kann sich über den fünften Platz freuen.
Nicht nur sehr reich, sondern offenbar auch beliebt bei seinen Mitarbeitern: Facebooks Mark Zuckerberg steht im Ranking auf Rang vier.
Die Top drei belegen Leute, die hierzulande weniger prominent sind: Drittbeliebtester CEO in den USA ist nach Angaben von Glassdoor Dominic Barton (im Bild), Chef der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Auf Platz zwei steht der Chef der Software-Firma Ultimate Software.
Und den Platz an der Sonne belegen die Manager von Bain & Company, also vor allem der weltweite Chef Bob Bechek, aber wohl auch Chairman Orit Gadiesh (im Bild).
Parship: 100 Millionen Euro zahlt der Medienkonzern ProSiebenSat1, um sich die Mehrheit (50 Prozent plus 1 Aktie) an der Parship Elite Gruppe zu sichern. Mit weiteren 100 Millionen Euro löst ProSiebenSat1 die Schulden des Hamburger Unternehmens ab. Der Münchener Medienkonzern kauft nach dem Vergleichsportal Verivox damit ein weiteres bekanntes Digitalunternehmen - und lässt beim Parship Vorbesitzer Oakley Capital die Kasse klingeln. Der britische Finanzinvestor Oakley hatte Parship erst im Frühjahr 2015 vom Holtzbrinck-Verlag übernommen und mit dem Verkauf sein eigenes Investment mehr als verdreifacht. Allerdings hat Oakley auch strategisch etwas getan - man hat Parship erfolgreich einen Partner vermittelt ...
Elitepartner: Die in Hamburg gegründete Partnervermittlung wurde 2005 von der Burda-Tochter Tomorrow Focus übernommen. Im Juni 2015 reichte Burda das Elitepartner-Portal an den Finanzinvestor Oakley Capital weiter. Dieser fusionierte die frisch von Holtzbrinck übernommene Parship-Partnervermittlung mit Elitepartner und formte auf diese Weise den deutschen Marktführer: Parship bringt es auf rund 4,5 Millionen Nutzer in Deutschland, während Elitepartner nach eigenen Angaben auf rund 3 Millionen Nutzer hierzulande kommt. Beide Portale treten weiterhin unter der eigenen Marke auf. Der britische Finanzinvestor Oakley bleibt als Minderheits-Anteilseigner weiterhin bei der Parship Elite Gruppe an Bord. ProSiebenSat1-Digitalchef Christian Wegner verspricht sich ein jährliches Wachstum von 10 Prozent er will die Rendite von Parship von 21 auf 30 Prozent hieven. Ein weiteres Schwergewicht am deutschen Markt ist
FriendScout24: Friendscout24 heißt jetzt Lovescout24 und ebenso rasch wie die Namen wechseln auch die Besitzer. Die Scout24-Gruppe gehört mehrheitlich dem US-Finanzinvestor Hellman und Friedman sowie der Deutschen Telekom, beide machten mit dem Börsengang der Scout24-Gruppe im Sommer 2015 Kasse. Bereits vor dem Börsengang, im Sommer 2014, verkaufte Hellman und Friedman die Partnervermittlung Friendscout24 an die Meetic Group, hinter der das börsennotierte US-Unternehmen Match.com steht. Zu Match.com gehört auch ...
neu.de: Die Partnervermittlung neu.de gehört zu den größten Spielern im deutschen Markt und ist eine von 45 Marken, die der US-Riese match.com weltweit vertreibt. "To increase romantic connectivity worldwide" lautet das Motto des börsennotierten Unternehmens, dessen Aktienkurs seit Februar von 9 auf 16 Dollar gestiegen ist. Auch die Facebook-Usern bekannte Dating-App ...
... Tinder gehört zum Reich von Match.com. Weitere Marken des US-Konzerns sind Meetic sowie secret.de. Weniger geheimnisvoll gibt sich ...
Edarling: Das Online-Datingportal hat nach eigenen Angaben mehr als 2 Millionen Nutzer in Deutschland und rund 14 Millionen in Europa. Edarling wird von der Affinitas-Gruppe betrieben. Zu den wichtigsten Investoren von Affinitas gehören der von den Samwer-Brüdern gegründete Inkubator Rocket Internet sowie Holtzbrinck Ventures.
Datingcafe: Die 1998 gegründete Partnervermittlung kommt nach eigenen Angaben auf rund 1,4 Millionen Nutzer in Deutschland. Ende 2014 übernahm der Hamburger Finanzinvestor iVenture Capital das Unternehmen - und hofft auf eine ähnlich gute Rendite, wie sie jetzt Oakley mit Parship erzielt hat.
Neben den Partnervermittlungsportalen sprießen immer mehr Dating-Plattformen aus dem Boden, die auf sexuelle Abenteuer zielen. In den USA sorgte zuletzt das Seitensprung-Portal "Ashleymadison" für Aufsehen, dessen Datenbank angeblich gehackt wurde und tausende Nutzer - auch in Deutschland - zittern ließ.
Der Messenger als Killer-App, über die sich shoppen, bezahlen und chatten lässt - mit diesem Geschäftsmodell will jetzt auch Facebook-Chef Marc Zuckerberg punkten ...
... wie der Facebook Messenger künftig auch zum shoppen und zur Kontaktaufnahme mit Unternehmen genutzt werden kann, präsentierte der Tech-CEO am Dienstag auf der Entwicklerkonferenz F8. Seit seiner Einführung im Jahr 2011 hat der Facebook Messenger 900 Millionen Nutzer gewonnen ...
... der 2014 von Facebook übernommene Messenger-Dienst WhatsApp kommt noch laut neuesten Zahlen noch einmal auf eine Milliarde Nutzer ...
... auch Snapchat , eine App bei der sich versendete Bilder nach kurzer Zeit löschen, wollte Facebook 2013 übernehmen - angeblich für drei Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr nutzten den Dienst, über den man mittlerweile auch Videos versenden und Videotelefonate führen kann, 100 Millionen Menschen täglich. Seit dem dürfte deren Anzahl massiv gestiegen sein ...
... was die kommerzielle Nutzung angeht, sind andere allerdings schon weiter. Über den Konkurrenten WeChat (Weixin) von Tencent shoppen und bezahlen in China schon länger hunderte Millionen Menschen. Die Zahl der aktiven Nutzer wurde zuletzt mit 650 Millionen Menschen angegeben.
Ein weitere Facebook-Konkurrent, der bei US-amerikanischen Jugendlichen sehr beliebt ist, ist der kanadische Messenger-Dienst Kik . Bei der App, die nach eigenen Angaben mehr als 275 Millionen Menschen weltweit nutzen, kann man sich auch unter einem Pseudonym anmelden.
Line , ein vor allem in Asien aktiver Messenger-Dienst, ist hierzulande noch weitgehend unbekannt. Mit 212 Millionen Nutzer in Japan, Taiwan, Thailand und Indonesien ist er allerdings eine in Asien nicht zu unterschätzende Größe.
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Foto: Jens Büttner/ dpa