US-Geschäft Telekom verkauft T-Mobile angeblich an Softbank

T-Mobile-Shop in USA: Spekulationen, dass der Branchendritte Sprint das US-Mobilgeschäft der Telekom übernehmen könnte, erhalten neue Nahrung
Foto: FRED PROUSER/ REUTERSTokio - Die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete am Donnerstag unter Berufung auf Branchenkreise, die Telekom habe dem Verkauf an Softbank bereits zugestimmt. Es fehle aber noch die Zustimmung der US-Wettbewerbsbehörden, damit T-Mobile US als viertgrößter Anbieter auf dem US-Markt an den Branchen-Dritten, die Softbank-Tochter Sprint, verkauft werden könne.
Ein Telekom-Sprecher gab dazu am Donnerstag keinen Kommentar ab. Die Deutsche Telekom hält gut zwei Drittel an der börsennotierten US-Tochter.
Über den Deal wird seit Monaten spekuliert. Einem Insider zufolge hat Sprint vor gut vier Wochen die Finanzierung des auf 50 Milliarden Dollar geschätzten Vorhabens mit seinen Banken abgestimmt. Um den angesichts der Marktpositionen der beiden Firmen skeptischen Wettbewerbshütern entgegenzukommen, sei die Abgabe von Funkfrequenzen im Gespräch.
Kartellhürden sind hoch - Verkauf von T-Mobile an AT&T war gescheitert
Sprint werde den Großteil wohl mit Unternehmensanleihen finanzieren, so der Insider damals weiter. Außerdem seien Kredite von mehreren Banken und Wandelanleihen vorgesehen. Sprint, T-Mobile US und Softbank äußerten sich nicht zu den Informationen.
T-Mobile US galt lange als Sorgenkind der Deutschen Telekom. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte die Tochter per saldo 2,4 Millionen Kunden gewonnen - aber einen Verlust von 151 Millionen Dollar verbucht. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Gewinn von 107 Millionen Dollar gegeben.
Die kartellrechtlichen Hürden für eine Übernahme sind hoch: 2011 hatten die amerikanischen Behörden den Verkauf von T-Mobile US an AT&T für 39 Milliarden Dollar blockiert. Damals hieß es, es müsse mindestens vier landesweite Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten geben.