Die Samwers sind Deutschlands aggressivste Internetinvestoren. Selbst Ikea wollen sie schlagen. Mit welchen Versprechungen die drei Brüder neue Investoren anlocken, zeigt manager magazin in einer Serie Original-Dokumente aus dem Imperium Rocket Internet.
Angriff auf die Großen: Die Brüder Mark, Oliver und Alexander Samwer wollen den weltweiten Online-Handel dominieren - und Handelsgiganten wie Schwedens Ikea abhängen
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Hamburg - Das Online-Modehaus Zalando pumpten die Samwer-Brüder in nur vier Jahren zum Milliardenkonzern auf. Der Modehändler aber war nur der Anfang: Jetzt wollen die Dotcom-Brüder mit ihrem Inkubator Rocket Internet den weltweiten Online-Handel an sich reißen, wie manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Das Ziel der Samwers: Zara und H&M in die zweite Reihe drängen, Ikea überholen.
Um vollmundige Versprechungen sind die Samwers nicht verlegen, wenn es darum geht, neue Investoren zu gewinnen. So zeigen vertrauliche Dokumente, wie die Samwer-Brüder um Investoren werben. Durch eine Investition in das Samwer-Imperium würden Geldgeber zum Beispiel "zwei Megatrends miteinander verbinden": Die Emerging Markets und den Siegeszug des E-Commerce. Rocket Internet, so heißt es weiter in der Präsentation, sei der "größte" und "erfolgreichste" Inkubator der Welt. Viele der von den Brüdern gegründeten Firmen hätten ihre Bewertung während der vergangenen Jahre "mehr als verzehnfacht."
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Geheimpapiere: Wie die Samwers um Investoren werben
Neue E-Commerce-Geschäftsmodelle, tönen die Samwer-Brüder, seien dabei, "traditionelle Einzelhändler zu überholen". Als Beispiel führen sie das Möbelhaus Ikea an. Ikea habe ein Offline-Möbelimperium geschaffen, welches nun als Online-Modell von der Samwer-Firma Home24 "erfolgreich nachgebildet" werde. Home24 nutze "ein bewährtes E-Commerce-Konzept", um ein Multi-Milliarden-Geschäftsmodell binnen weniger Jahre zu kopieren.
Auch der Online-Händler Zalando kopiere das bewährte Konzept des Mode-Riesen Zara - jedoch ohne kostspielige Filialen, heißt es in der Präsentation. Die so genannten "Case Studies" zeigen: Mit Kopieren haben die Samwers reichlich Erfahrung - und dem Wachstum der Klone sind zumindest in der Außendarstellung kaum Grenzen gesetzt.