
"Forbes"-Liste: Die reichsten Menschen der Welt
Telekom Austria Milliardär Slim mischt in Wien mit
Wien - Der mexikanische Milliardär Carlos Slim will einem Bericht zufolge in großem Stil bei der Telekom Austria einsteigen. Im Visier hat er dabei das rund 20-prozentige Aktienpaket des Großaktionärs Ronny Pecik, berichtete das Magazin "News" am Dienstag auf seiner Internetseite. Die Telekom-Aktie legte an der Wiener Börse daraufhin in der Spitze um bis zu 10 Prozent auf acht Euro zu.
Slim - laut US-Magazin "Forbes" der reichste Mann der Welt - sei über seinen Mobilfunkkonzern América Móvil bereits mit rund 4,1 Prozent bei der Telekom Austria eingestiegen. Diese Aktien wolle Slim in eine Beteiligungsgesellschaft einbringen, in die auch Pecik sein Aktienpaket stecken soll. Slim biete ihm dafür 9,50 Euro je Anteilsschein. An der gemeinsamen Gesellschaft, die dann auf knapp 25 Prozent aller Telekom-Aktien komme, solle Slim 80 Prozent halten und Pecik über seine Stiftung die restlichen 20 Prozent.
Noch sei der Deal aber nicht in trockenen Tüchern: Der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris streube sich dagegen. Er trat als Geldgeber für den Einstieg von Pecik bei der Telekom auf und wolle den Anteil dem Bericht zufolge lieber an die norwegische Telenor verkaufen.
Die Telekom Austria weiß offiziell nichts von der Beteiligung, die unterhalb der Meldeschwelle von 5 Prozent liegt. Die österreichische Staatsholding ÖIAG, die mit gut 28 Prozent größter Aktionär des Telekom-Konzerns ist und mit der die Pläne laut "News" abgestimmt sind, bezeichnete den Bericht als "Marktgerücht".
Carlos Slim ist in Europa kein Unbekannter: Er ist bereits Großaktionär beim niederländischen Mobilfunkanbieter KPN und will seinen Anteil dort auf bis zu 27,7 Prozent ausbauen. Allerdings stößt er damit auf wenig Gegenliebe bei den Niederländern, die die Offerte von América Móvil als zu niedrig bezeichnet hatten und nun mit dem Verkauf von Beteiligungen wie der deutschen Mobilfunktochter E-Plus antworten. Slims Konzern ist bisher kaum in Europa präsent, hat allerdings in Lateinamerika bereits alle Märkte erfolgreich abgegrast.