4000 Jobs bedroht
Nokia verlagert Handyproduktion nach Asien
Der Milliardenverlust des Vorjahres drängt Nokia zu einem radikalen Kurswechsel: Der finnische Handyhersteller verlagert einen Großteil der Produktion nach Asien. Weltweit sind rund 4000 Mitarbeiter betroffen.
Nokia in Peking: Von der Verlagerung nach Asien erhofft sich Nokia eine Produktionszeitverkürzung
Foto: AFP
Espoo - Betroffen von der Produktionsverlegung seien rund 4000 Mitarbeiter in den Werken in Ungarn, Mexiko und Finnland, teilte Nokia mit. Der Stellenabbau solle bis zum Ende des Jahres geschafft sein.
Die Mehrzahl der Zulieferer sitze in Asien, mit einer Handyproduktion vor Ort ließen sich die Zeiten von der Entwicklung bis zur Marktreife der Telefone verkürzen, begründet das Management die Verlegung. Die Kostenersparnisse durch die günstigere Produktion in Asien stünden dabei nicht im Vordergrund, sagte ein Sprecher.
In Ungarn sind mit 2300 Mitarbeitern etwas mehr als die Hälfte der Angestellten betroffen, in Mexiko zwei Drittel der 1000 Mitarbeiter und in Finnland 1000 der 1700 Angestellten. Die verbleibenden Mitarbeiter sollen sich künftig noch um die Anpassung der Geräte an die Märkte in Europa und den USA kümmern. Mit dem Umzug bleibt laut Angaben der Nokia-Internetseite nur noch ein Werk in Brasilien als bedeutender Produktionsstandort außerhalb Asiens erhalten.
Vor gut drei Jahren schloss
Nokia auch die Produktion in Bochum und verließ damit als letzter Handyhersteller Deutschland. Die Herstellung wurde damals ins Billiglohnland Rumänien verlegt. Im September vergangenen Jahres machte Nokia aber auch dieses Werk schon wieder dicht, 2200 Mitarbeiter verloren ihren Job.