Neue Hewlett-Packard-Chefin Meg Whitman folgt auf Léo Apotheker

Erfolgsmanagerin Meg Whitman: Die Ebay-Milliardärin wird neue Vorstandschefin von HP
Foto: POOL/ REUTERSPalo Alto - Der Führungswechsel beim weltgrößten Computerhersteller Hewlett-Packard ist beschlossene Sache. Nach US-Börsenschluss gab der Verwaltungsrat des Konzerns bekannt, dass die ehemalige Ebay-Chefin Meg Whitman den deutschen Manager Léo Apotheker an der Unternehmensspitze ablösen soll.
Apothekers Rauswurf trifft bei den Investoren auf Zustimmung. Nachdem am Mittwoch Berichte über den Wechsel in der Konzernführung bekannt geworden waren legten die HP-Aktien um 7 Prozent zu. Seit Apotheker im vergangenen November bei HP eingestiegen war, verlorenen die Papiere des IT-Unternehmens fast 50 Prozent an Wert. Mit einem radikalen Strategieschwenk hatte er Aktionäre und Kunden verärgert: Apotheker wollte die PC-Sparte abspalten und stattdessen Milliarden in den Zukauf einer britischen Software-Firma stecken. Das mit großen Ambitionen und Investitionen gestartete Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern stellte er ein.
Apothekers Nachfolgerin Whitman führte Ebay zehn Jahre lang und machte aus der Website, die bei ihrem Einstieg 30 Angestellte und 86 Millionen Dollar Jahresumsatz vorzuweisen hatte, ein Unternehmen mit rund 15.000 Angestellten und beinahe sechs Milliarden Dollar Umsatz. Im vergangenen Jahr trat Whitman als Kandidatin für das Amt der kalifornischen Gouverneurin an - konnte sich jedoch trotz eines legendär kostspieligen Wahlkampfs nicht gegen ihren Konkurrenten Jerry Brown durchsetzen.
Whitmans Ernennung ist ein peinliches Ende für den gerade mal elf Monate im Amt befindlichen Apotheker. Es ist nicht das erste Mal, dass er einen Topjob verliert: Bereits im vergangenen Jahr musste er beim Walldorfer Softwarehersteller SAP nach wenigen Monaten als alleiniger Vorstandsvorsitzender seinen Hut nehmen.
Der Wechsel an der Konzernspitze kommt zu einem Zeitpunkt, an dem HP mit düsteren Zukunftsaussichten kämpft. Im August senkte das Unternehmen seine Umsatzprognose auf 127,6 Milliarden Dollar. Die intern in dem Unternehmen diskutierte Trennung vom PC-Geschäft könnte die Situation weiter verschlimmern, wenn Kunden keine HP-Computer mehr bestellen, bis ein Käufer für die PC-Sparte des Unternehmens gefunden ist.