Oracle/Sun EU-Kommission zuversichtlich
Bangalore/Brüssel - Vor dem Auslaufen einer Frist hat der US-Softwarekonzern Oracle der EU im Streit über die Übernahme von Sun Microsystems eine Reihe von Vorschlägen gemacht. Die EU-Kommission hatte Einwände gegen das Geschäft wegen möglicher Wettbewerbsverzerrungen auf dem Markt für Datenbanken geäußert hatte.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes zeigte sich in einer Stellungnahme am Montag optimistisch, dass ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird. Sie werde sicherstellen, dass es keine negativen Folgen für einen effektiven Wettbewerb auf dem europäischen Markt gebe. Oracle hatte zuvor Vorschläge unterbreitet, wonach Drittanbieter die Zusammenarbeit mit Oracle-Produkten erleichtert werden soll.
Einige Unternehmen befürchten, Oracle könnte unter anderem die kostenlose Datenbanksoftware MySQL nach der Übernahme von Sun nicht mehr weiterentwickeln. Anwender der Software sind beispielsweise Amazon , Google und Facebook. Solle MySQL unter der Übernahme leiden, stünde Unternehmen keine kostenlose Alternative zu kommerziellen Datenbanken etwa von Microsoft , Oracle und IBM mehr zur Verfügung. Als Hauptkonkurrent für MySQL gilt dabei der SQLServer von Microsoft.
Die Kommission will die Übernahmepläne bis zum 27. Januar prüfen. Die US-Behörden hatten das sieben Milliarden Dollar schwere Geschäft bereits im August genehmigt. Der deutsche Konzern SAP ist der größte Konkurrent von Oracle auf dem Softwaremarkt.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa-afx