Die Hannoversche Mediengruppe Madsack ist neuer Mehrheitseigner der norddeutschen Verlagsholding Hanseatische Verlags-Beteiligungs AG. Von den Kartellbehörden gab es grünes Licht für das Geschäft, das sich auf die Eigentumsverhältnisse zahlreicher Regionalzeitungen auswirkt.
Hannover - Wie Madsack am Montag in Hannover mitteilte, wurden nach Zustimmung durch die Kartellbehörden weitere 28 Prozent an der HVB erworben. Einschließlich bereits gehaltener Aktien steige damit der Anteil der hannoverschen Mediengruppe an der HVB auf 51 Prozent.
Die HVB hält Anteile an verschiedenen norddeutschen Zeitungs- und Anzeigenblattverlagen, darunter am Verlag der "Lübecker Nachrichten" und dessen Tochtergesellschaft "Ostsee-Zeitung" aus Rostock sowie den "Kieler Nachrichten". An diesen Unternehmen ist das Hannoversche Verlagshaus auch direkt beteiligt, seitdem es vom Medienhaus Springer im Frühjahr 2009 diverse Regionalzeitungsbeteiligungen erwarb.
Zusammen mit den Anteilen der HVB halten die Hannoveraner nunmehr eine Mehrheitsbeteiligung am Lübecker Verlag.
Die zu Madsack gehörenden 15 Tageszeitungen, darunter die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" und die "Leipziger Volkszeitung", werden nach Verlagsangaben täglich in einer Auflage von rund 600.000 Exemplaren verkauft. Die gruppeneigenen Anzeigenblätter werden mit einer wöchentlichen Auflage von etwa fünf Millionen Exemplaren verbreitet.
Mit dem Mehrheitserwerb an der HVB werden diese Werte auf täglich rund 850.000 Exemplare Tageszeitungen und wöchentlich etwa sechs Millionen Exemplare Anzeigenblätter steigen. In alter Konzernstruktur erzielte Madsack im Geschäftsjahr 2008 einen Jahresüberschuss von 56,6 Millionen Euro. Es wurden rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt.