Microsoft Absatzschub dank Windows 7
Washington - Das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 7 verkauft sich offenbar blendend. Microsoft habe bis dato "doppelt so viele Einheiten" absetzen können wie von den Vorgängern in der gleichen Zeit, sagte Konzernchef Steve Ballmer auf der Hauptversammlung am Donnerstag nahe Washington. Genaue Verkaufszahlen nannte er indes keine.
Bereits zuvor hatten sich Ballmer und andere Spitzenmanager sehr zufrieden mit dem Start von Windows 7 gezeigt. Das neue Betriebssystem ist seit einem Monat im Handel. Der direkte Vorläufer Vista war bei den Kunden durchgefallen. Speziell viele Unternehmen hatten deshalb noch das alte Windows XP in Benutzung und stellen erst jetzt auf ein neueres System um. Mit dem veralteten Programm allerdings hat das US-Unternehmen nunmehr Probleme in Asien.
Microsoft muss wegen eines Urheberrechtsstreits den Verkauf bestimmter Windows-Versionen in China stoppen. Nach Ansicht eines Gerichts der Volksrepublik hat das US-Unternehmen in chinesischen Ausgaben seines Betriebssystems widerrechtlich Schriftarten der Technologiefirma Zhongyi Electronic benutzt.
Zhongyi hat dem Softwareriesen nach eigenen Angaben die Nutzung seines Designs für Windows 95 erlaubt. Microsoft nutze die Schriftzeichen aber auch für Windows 98, 2000, 2003 und Windows XP. Den Verkauf dieser neueren Fassungen untersagte das Gericht nun.
Microsoft kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Man respektiere geistige Eigentumsrechte, erklärte der Konzern. Die Auswirkungen des Urteils auf Umsatz und Gewinn des Softwareriesen werden von Experten als äußerst gering eingeschätzt, weil das China-Geschäft nur einen kleinen Teil dazu beiträgt. "Die Mehrheit der Betriebssysteme, die heute auf dem Markt sind, sind illegale Kopien", sagte Edward Yu von der Marktforschungsfirma Analysys International.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx und reuters