Ergebnis, Umsatz, Abonnenten - mit allen wichtigen Kennziffern hat Sky Deutschland die Erwartungen der Börse enttäuscht. Im dritten Quartal rutschte der früher als Premiere bekannte Pay-TV-Sender noch tiefer in die roten Zahlen. An seinem Gewinnziel hält Rupert Murdochs deutscher Ableger dennoch fest - für Ende 2010.
München - Der Fehlbetrag weitet sich auf 116,7 von 89,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal aus, teilte der bis Sommer noch unter dem Namen "Premiere" firmierende Sender Sky
Deutschland am Donnerstag mit. Der Umsatz sank um 13 Prozent auf 208,5 Millionen Euro. Die Zahl der Abonnenten lag Ende September bei 2,43 Millionen. Ende des zweiten Quartals waren es noch 2,36 Millionen gewesen.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stand ein Minus von 87,9 (Vorjahr: -27,0) Millionen Euro in den Büchern. Im dritten Quartal konnten unter dem Strich zudem nur 67.000 Neukunden gewonnen werden. Damit verfehlte das Unternehmen bei allen wichtigen Kennziffern die Erwartungen der Experten. Analysten hatten für den MDax-Konzern mit 116 Millionen Euro Verlust, 223 Millionen Euro Umsatz und 2,45 Millionen zahlenden Kunden gerechnet.
Sky-Deutschland-Chef Mark Williams stellt weiterhin für das vierte Quartal 2010 operativ schwarze Zahlen in Aussicht. Dafür müsste der Kundenstamm bis dahin auf 2,8 bis drei Millionen Kunden zulegen. Bislang waren dafür mindestens drei Millionen Abos veranschlagt worden. 2011 sei dann auch nach Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen ein Gewinn vorgesehen.
Der Umsatz pro Kunde soll stetig ausgebaut werden. Bereits im ersten Quartal 2010 soll er bei 29 Euro liegen, nachdem er zuletzt bei knapp 26 Euro gelegen hatte. Im laufenden Jahr rechnet Sky Deutschland mit einem Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 250 bis 270 Millionen Euro und präzisierte damit die bisherige Aussage. Bislang hatte das Unternehmen lediglich einen deutlichen operativen Verlust prognostiziert.
Medienunternehmer Rupert Murdoch war 2008 bei Premiere eingestiegen, hatte das Management mit eigenen Leuten besetzt und zur Rettung des Senders eine Kapitalspritze von 450 Millionen Euro organisiert. Mittlerweile hält er über seinen Medienkonzern News
Corp. 40 Prozent.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa-afx