Beim Finanzdienstleister AWD sind 27.000 Datensätze von Kunden in fremde Hände gelangt. Die sensiblen Informationen mit Details zu Lebensversicherungen wurden dem NDR zugespielt. AWD hat Strafanzeige gestellt.
Hamburg/Hannover - Beim Finanzdienstleister
AWD sind nach einem Bericht des Hörfunksenders NDR Info zehntausende Kundendaten entwendet worden. Dem Sender wurden nach eigenen Angaben insgesamt 27.000 Datensätze zugespielt.
Diese enthalten Kundennummer, Adresse, Telefonnummer, Berufsbezeichnung, Geburtstag und die Vertragsabschlüsse der einzelnen Kunden. Daraus ist unter anderem ersichtlich, welche Kunden eine Lebensversicherung abgeschlossen haben und wie viel Geld sie angelegt haben. Wie die Informationen in Umlauf geraten konnten, sei unklar.
Ein AWD-Sprecher bestätigte nach NDR-Angaben, dass es sich um Daten seines Unternehmens handelt. AWD habe Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Aus dem Umfeld des Hannoveraner Finanzdienstleisters habe es geheißen, dass nur hochrangige Mitarbeiter Zugriff auf eine derart große Menge an Datensätzen hätten.
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Niedersachsen, Joachim Wahlbrink, hat mitgeteilt, dass AWD ihn bereits über den Vorfall informiert hat. Sollte es sich bestätigen, dass die Daten direkt aus der Firma kamen und nicht etwa durch ein Call-Center in Umlauf gebracht wurden, dann sei dieser Fall von besonderer Bedeutung.