Sun-Kauf durch Oracle EU prüft, Ellison schäumt
San Jose - "Je länger das dauert, desto mehr Geld wird Sun verlieren", sagte Oracle-Chef Larry Ellison am Montag. Sun Microsystems mache derzeit einen Verlust von etwa 100 Millionen Dollar pro Monat.
Die Europäische Kommission will den Fall bis zum 19. Januar prüfen, womit die ursprünglichen Pläne des SAP-Konkurrenten für einen Abschluss des Geschäfts bis Ende August um Monate verzögert würden. Die Behörde hatte Anfang des Monats erklärt, das Vorhaben werfe wettbewerbsrechtliche Probleme auf dem Markt für Datenbanken auf. Insbesondere müsse die Kommission sicherstellen, dass die Kunden nach der Übernahme nicht mit einem geringeren Angebot oder höheren Preisen konfrontiert werden.
Die Bedenken der EU führten zu der Spekulation, Oracle müsse die weltweit führende Open-Source-Datenbank MySQL ausgliedern, um Sun übernehmen zu dürfen. Dies ist nach Ellisons Worten jedoch nicht der Fall. Die sieben Milliarden Dollar teure Übernahme werde in Europa genauso wie in den USA ohne Bedingungen genehmigt werden, sagte er.
Den Sun-Rivalen Hewlett-Packard und IBM spielt die Verzögerung in die Hände. Sie umwerben die Kunden mit Rabatten, seit die Übernahme im April vereinbart worden war.
manager-magazin.de mit Material von reuters